Nicht jede Kultur ist eine Hochkultur
Eine Hochkultur zeichnet sich dadurch aus, dass sie für ihre Zeit sehr fortschrittlich ist. Die Sumerer in Mesopotamien erschufen eine der ersten Hochkulturen der Welt.
Eine Hochkultur muss bestimmte Bedingungen erfüllen. Auch Ägypten, Mesoamerika, Indien und China werden zu den frühen Hochkulturen gezählt. Ebenso die minoische Kultur auf der Insel Kreta.
Woran erkennt man eine Hochkultur?
- die Menschen erwirtschaften mehr Nahrungsmittel, als sie für sich selbst benötigen
- es gibt verschiedene Berufe wie Händler, Viehzüchter, Getreidebauer oder Fischer
- es gibt jemanden, der den Staat anführt
- es gibt eine Rangordnung unter den Einwohnern
- die Menschen haben eine Religion
- es gibt eine Schriftsprache
- es gibt Gesetze
- Kinder werden erzogen
- es gibt eine technische Entwicklung
- es werden Arbeiten für die Allgemeinheit ausgeführt
Sumerisch, wie sieht die Sprache aus?
Die Sprache der Sumerer war ...? Richtig! Sumerisch. Das Besondere an dieser Sprache war, dass ihr Wortstamm nicht gebeugt wurde. Wenn wir Deutsch sprechen, sagen wir z.B. "ich gehe, du gehst, er geht" usw. Beim Sumerischen hingegen wurden nur Vor- und Nachsilben angehängt. Man nennt das eine agglutinierende Sprache. Der Name stammt von dem lateinischen Verb "agglutinare", das bedeutet „zusammenkleben“. Auch Ungarisch, Türkisch und Finnisch gehören zu dieser Sprachfamilie.
Zwei Sprachen in einem Land
Im Süden, wo die Sumerer lebten, sprachen die meisten Menschen Sumerisch und im Norden, wo die Heimat der Akkader war, wurde hauptsächlich Akkadisch gesprochen. Es ist jedoch sicher, dass sich beide Sprachen sehr stark gegenseitig beeinflusst haben.
Warum setzte sich Akkadisch durch?
Als die Amurriter am Anfang des 2. Jahrtausends in den Süden zu den Sumerern einwanderten, wurde Akkadisch mehr und mehr zur Hauptsprache, weil die Sprache der Amurriter der akkadischen Sprache ähnlicher war. Jedoch blieb Sumerisch bei den Gelehrten, in der Literatur und in der Religion weiterhin die bevorzugte Sprache.
Akkadisch blieb die nächsten Jahrtausende hindurch eine lebendige Sprache, die auch andere Völker erlernten, die zu einer späteren Zeit einwanderten. Man hat auch herausgefunden, dass die Mesopotamier mit den Ägyptern auf Akkadisch sprachen und schrieben.
Konsonantenschrift und Alphabetschrift
Im ersten Jahrtausend v. Chr. brachte die Konsonantenschrift der Phönizier eine einschneidende Veränderung mit sich. Diese Schrift ähnelt der Alphabetschrift, die wir heute nutzen, sehr stark. Es fehlen nur die Vokale.
Papyrus und Pergament zum Schreiben
Die Aramäer schrieben auf Papyrus und Pergament und nicht mehr auf Tontafeln, wie die Sumerer und Akkader. Es war natürlich viel einfacher, eine Schrift auf Papyrus und Pergament zu verbreiten als auf Tontafeln. Das führte dazu, dass das Akkadische mehr und mehr durch das Aramäische verdrängt wurde.
Es ist jedoch auffallend, dass die Perser wieder die Keilschrift nutzten und das Akkadische zur Reichssprache machten. Das Akkadische wurde dann endgültig durch die Seleukiden verdrängt, und Aramäisch zur Hauptsprache erklärt.