Wer war Marduk?
Marduk war zunächst der Stadtgott Babylons und wurde unter Hammurabis Herrschaft zur Hauptgottheit in ganz Babylonien erhoben. Marduk stand allen anderen Göttern vor.
Marduk wurde in einem Tempel besonders verehrt. Dieser Haupttempel wird Esagila genannt. Das bedeutet "Haus Erhobenes Haupt". In der Tempelanlage stand eine Zikkurat, die Zikkurat von Etemenanki. Man glaubt, dass es sich bei diesem Tempelturm um den berühmten Turm zu Babel handeln könnte.
Marduk wird in einer babylonischen Erzählung als Schöpfergott beschrieben. Die Urmutter Tiamat wurde von den jungen Götterkindern gestört und kämpfte gegen sie. Marduk wurde als Anführer ausgewählt, trat gegen sie an, spaltete sie und schuf so Wasser und Land. Zusammen mit seinem Vater Ea schuf Marduk auch die Menschen, und zwar aus dem Blut von Kingu, dem Gefährten Tiamats, der ebenfalls erschlagen wurde.
Marduk und sein Drache
Mushhush ist in der sumerischen Religion ein Schlangendrache. Er ist aus mehreren Wesen zusammengesetzt, also ein Mischwesen. So hat Mushhush einen Schlangenkopf, die Vorderbeine eines Löwen und die Hinterbeine eines Adlers. Er wurde zum Symboltier des Marduk und ist auf dem berühmten Ischtar-Tor zu sehen.
Wie wurde Marduk so mächtig?
Am Anfang des 2. Jahrtausends v. Chr. hatte Marduk nur regionale Bedeutung. Erst als Babylon unter König Hammurabi zum Zentrum des geeinigten Mesopotamiens wurde, wuchs auch Marduks Bedeutung. Er erlangte die gleiche Bedeutung wie der Götterkönig Enlil, der in der sumerischen Stadt Nippur verehrt wurde. Somit gelang es Hammurabi, die Staaten, die unter dem Schutz anderer Götter standen, zu vereinen.
Warum war das Neujahrsfest in Babylon so bedeutend?
Zu Beginn jedes Frühlings fand in Babylon das Neujahrsfest statt. Man feierte es elf Tage langmit zahlreichen Prozessionen. Die Götterstatuen wurden vom Volk umjubelt über Land und Wasser transportiert. Symbolisch huldigten die Götter dem Hauptgott Marduk. Gleichzeitig diente das Fest dazu, den babylonischen König in seinem Amt zu bestätigen.