Tempel- und Palastwirtschaft
In der Mitte des 3. Jahrtausends v. Chr. fand die Trennung zwischen geistlicher und weltlicher Macht statt und man sprach ab diesem Zeitpunkt von Tempel- und Palastwirtschaft.
Priesterfürsten beherrschten das Zweistromland
Im 3. Jahrtausend v. Chr. waren die Priesterfürsten die Herrscher über das Zweistromland. Sie regelten das Arbeitsleben und auch den religiösen Bereich des Lebens. Im Mittelpunkt der Religion stand der Tempel des Stadtgottes, denn jede Stadt hatte ihren eigenen Gott. Die Menschen betrachteten die Herrscher oder Könige als Stellvertreter Gottes. Sie kümmerten sich um den Ausbau und die Sicherung des Kanalnetzes und verfügten auch über das Ackerland. Die Forscher nannten die Herrschaftsform aus diesem Grund Tempelwirtschaft.
Ohne Schreiber keine Ordnung
Die Verwaltung bestand vor allem aus Schreibern. Die Verwaltung vertrat den Herrscher und regelte alle Aktivitäten in der Landwirtschaft, Gewerbe und Handel. Aus dieser Zeit gibt es heute eine Vielzahl an Anweisungen, Abrechnungen und Quittungen, die noch gar nicht alle untersucht wurden.
Bezahlt wurde in Naturalien
Die Bedeutung der Menschen, die in der Verwaltung arbeiteten, war unterschiedlich und hing von ihren Aufgaben und ihrem Rang ab. Sie waren abhängig von ihrem Herrn, weil sie wenig Lohn erhielten. Sie bekamen kein Geld, sondern wurden in Naturalien bezahlt, beispielsweise mit Nahrungsmitteln. Bemerkenswert ist außerdem, dass bestimmte Ämter innerhalb der Familie weitervererbt werden konnten.