Rechnen mit Tonfiguren und Zählsteinen
Die Sumerer fertigten zunächst Tonfigürchen in verschiedenen geometrischen Formen. Du kannst sie dir auf dem Foto ansehen. Die Figur sollte dabei einen bestimmten Gegenstand beschreiben, z.B. eine Ziege, einen Krug Bier oder ein Büschel Getreide.
Zählstein in Tongefäßen
Einige Zeit später wurde jeder Zählstein in einem Tongefäß aufbewahrt und der enthaltene Zählstein wurde von außen noch zusätzlich in den feuchten Ton des Gefäßes gedrückt.
Im nächsten Schritt gab es dann nur noch die Abdrücke auf den Tontafeln und die Zählsteine dienten nur noch als Stempel.
Was ist das Sexagesimalsystem?
Das System, wonach sich alle Berechnungen richteten, nannte man das Sexagesimalsystem. Es hieß deshalb so, weil die Zahl 60 die Grundlage bildete. Heute sind wir mit dem Dezimalsystem vertraut, aber die Einteilung von damals begegnet uns auch heute noch, wenn wir die Stunde in 60 Minuten und die Minuten in 60 Sekunden aufteilen. Auch beim Winkelmaß findet sich die Einteilung und bei 360 Grad. Auch der Lehrsatz des Pythagoras wurde bereits in Mesopotamien ganz selbstverständlich angewendet. Die Menschen bestimmten den Koeffizienten Pi für die Kreisberechnung schon relativ genau mit 3,125. Der tatsächliche Wert liegt bei 3,142.Wie sahen die sumerischen Zahlzeichen aus?
Auf den ältesten Schrifttafeln, die man gefunden hat, waren Zahlzeichen eingeritzt. Die Babylonier brauchten für ihr Sexagesimal-System nur 2 Zahlzeichen, die sie mit einem eckigen Griffel in die feuchte Oberfläche von Tontafeln drückten. Dabei steht der Keil für die 1 und der Haken für die 10. Neben den Zahlzeichen finden sich Bildzeichen, z.B. Tiere.
3 mal Null ist Null?
Tatsächlich wurde die Null 3 Mal erfunden. Zu den Erfindern dürfen sich die Babylonier, die Maya und die Inder zählen. Der bekannte italienische Mathematiker Leonardo Fibonacci (1170-1240) entdeckte die Null auf seinen Reisen nach Afrika und Byzanz.
Wie rechnen wir heute?
Heute benutzen wir das Dezimalsystem, das auf der Zahl 10 basiert. Das Dezimalsystem ist heute das weltweit am weitesten verbreitete Zahlensystem.
Adam Ries(e) und unser Zahlensystem
Die Ziffern, die wir heute verwenden, nennen wir arabische Ziffern. Diese stammen aus Indien und gelangten im Laufe der Zeit über Vorderasien und Spanien, das unter arabischem Einfluss stand, zu uns.
Unser Zahlensystem kennzeichnet die Verwendung von zehn verschiedenen Ziffern innerhalb eines Stellenwertsystems. Bekannt wurde dieses System in Deutschland, nach anfänglichem Verbot, durch Rechenbücher von Adam Ries(e) (1492-1559).
Adam Ries gilt allgemein als der „Vater des modernen Rechnens”. Er sorgte dafür, dass die unhandlichen römischen Zahlzeichen durch die indisch-arabischen Zahlzeichen ersetzt wurden.
Kennt ihr den Spruch „Das macht nach Adam Riese...” ?. Jetzt wisst ihr, woher er stammt.