Zeitstrahl

    Sieg über die Perser, Niederlage gegen die Araber

    von 610 bis 711

    Kaiser Herakleios herrschte von 610 bis 641 n. Chr. und begründete eine neue Dynastie, die bis zum Jahr 711 regieren sollte. In dieser Zeit musste Byzanz harte Prüfungen überstehen und schließlich große Gebietsverluste hinnehmen.

    Herakleios und die Perser

    Herakleios' größter Gegner war derpersische Sassanidenkönig Chosrau II. Die Sassaniden hatten während der Regierungszeit des Maurikios Frieden gehalten, nun fielen sie ins Byzantinische Reich ein. Antiochia, Damaskus und schließlich Jerusalem wurden erobert. Aus Jerusalem nahmen die Perser das Heilige Kreuz mit, also das Kreuz, an dem Jesus gestorben sein soll, eine den Christen besonders wertvolle Reliquie. Schließlich nahmen die Perser auch noch Ägypten ein.

    In fast aussichtsloser Lage schaffte es Herakleios, seine Soldaten anzuspornen, für die Christenheit zu kämpfen und das Heilige Kreuz zurückzuerobern. Zwischen 622 und 628 kämpfte man erbittert. Eine Belagerung von Konstantinopel konnte abgewehrt werden. Die Schlacht bei Ninive brachte die Entscheidung für Byzanz.

    In einem Friedensvertrag wurde festegelegt, dass die Perser alle besetzten Gebiete und auch das Kreuz Christi zurückgeben mussten. Kaiser Herakleios brachte das Kreuz nach Jerusalem in die Grabeskirche zurück. Das Sassanidenreich war am Ende.

    Islamische Expansion: die Araber fallen ein

    Die folgenden Jahrzehnte des 7. Jahrhunderts herrschten Herakleios' Nachfolger. Das Byzantinische Reich war durch die vielen Kriege gegen die Perser jedoch erschöpft. Den ins Land einfallenden Arabern konnte man nicht mehr viel entgegensetzen.

    Die Araber breiteten sich von der Arabischen Halbinsel aus nach Norden und Osten (heute Syrien, Israel, Jordanien, Irak, Iran) und Westen (der Norden Afrikas und weiter bis Spanien) aus. Eine Belagerung Konstantinopels 674 bis 678 konnte mit Hilfe des Griechischen Feuers - eine erfolgreiche Brandwaffe - immerhin abgewehrt werden. Das Byzantinische Reich hielt letztendlich den Arabern stand, doch ihm blieb fast nur das Gebiet Kleinasiens (sowie kleine Gebiete auf dem Balkan und in Süditalien).

    Mit dem Verlust großer Gebiete ging auch eine Änderung der Lebensweise einher. Man sprach nicht mehr Latein, sondern Griechisch. Das Militär gewann gegenüber dem Adel an Macht. Die Dynastie des Herakleios endete 711 mit Kaiser Justinian II.

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