Zeitstrahl

      Schlacht von Adrianopel

      378

      Die Goten-Rebellion – Unruhe im Römischen Reich

      Im Jahr 378 nach Christus kam es zu einem großen Aufstand der Westgoten im Osten des Römischen Reiches. Der oströmische Kaiser Valens (gestorben am 9. August 378) hatte den geflüchteten Goten und ihren Familien vor den Hunnen Zuflucht gewährt.

      Doch bald geriet die Lage außer Kontrolle: Die vielen Neuankömmlinge wurden schlecht versorgt und bekamen keine Rechte als römische Bürger. Aus Enttäuschung und Hunger erhoben sich die Goten gegen Rom – der Gotenaufstand begann.

      Die Schlacht von Adrianopel – Sieg der Goten über Rom

      Am 9. August 378 trafen die Heere bei der heutigen Stadt Edirne in der Türkei (damals Adrianopel) aufeinander. Kaiser Valens führte rund 30.000 römische Soldaten, die Goten hatten etwa 25.000 Krieger.

      Die Römer griffen zu früh an, ohne auf Verstärkung zu warten. Die Goten nutzten ihre Wagenburg als Schutz und überraschten das römische Heer mit einem Angriff ihrer Reiter. In der Hitze der Schlacht fiel Kaiser Valens selbst – sein Leichnam wurde nie gefunden.

      Rund 20.000 Römer starben. Es war eine der schlimmsten Niederlagen in der römischen Militärgeschichte.

      Folgen für das Römische Reich

      Die Schlacht von Adrianopel war ein schwerer Schlag für Rom. Zum ersten Mal hatte das Reich eine große Schlacht gegen ein germanisches Heer verloren, das innerhalb seiner Grenzen kämpfte.

      Nach 378 mussten die römischen Herrscher neue Wege suchen, um Frieden zu schaffen. Immer häufiger siedelten sie germanische Gruppen als Bundesgenossen, sogenannte Foederaten, im Reich an.

      Diese Niederlage gilt als Wendepunkt der Spätantike. Sie zeigte, dass das einst unbesiegbare Römische Reich seine Macht verlor – und dass sich Europa langsam veränderte.

      Warum lernen wir heute noch über solche Schlachten?

      Vielleicht fragst du dich: Warum beschäftigen wir uns heute noch mit einer Schlacht, die vor über 1600 Jahren stattgefunden hat?

      Solche Ereignisse zeigen uns, wie Menschen früher gelebt, gedacht und gehandelt haben. Die Schlacht von Adrianopel war zum Beispiel nicht nur ein Kampf zwischen zwei Heeren – sie zeigt auch, was passiert, wenn Menschen aus Angst, Hunger oder Ungerechtigkeit gegeneinander kämpfen.

      Wir können daraus lernen, wie wichtig Frieden, Gerechtigkeit und Zusammenarbeit sind. Die Geschichte hilft uns zu verstehen, wie Europa entstanden ist – mit vielen Völkern, Kulturen und Begegnungen. Und manche Krisen heute haben ihren Ursprung in der Vergangenheit. 

      Und sie erinnert uns daran:

      • Nichts in der Geschichte ist selbstverständlich.
      • Mächtige Reiche können zerfallen, wenn sie sich nicht verändern.
      • Darum lohnt es sich, genau hinzuschauen – nicht nur auf die Schlachten, sondern auch auf die Menschen, Entscheidungen und Folgen, die dahinterstehen.
      Frühmittelalter entdecken