Harte Arbeit und wenig Lohn: der Frondienst der Bauern
Zusätzlich zu den Abgaben, die die unfreien Bauern ihren Grundherren schuldig waren, mussten sie auch noch auf den Ländereien der Grundherren arbeiten. Hierfür bekamen sie kein Geld. Diese Arbeiten nannte man Frondienst. Die Bauern waren neben dem Zwang, diesen Dienst leisten zu müssen, in vielen ihrer Rechte eingeschränkt.
Abgaben wurden in Naturalien gezahlt
Die Abgaben, die die Bauern zu entrichten hatten, wurden meist als Naturalien gezahlt. Das waren Holz, Getreide, Eier, Fleisch oder auch eine Martinsgans, wie du sie hier auf dem Foto siehst.
Spann- und Handdienste zählten zum Frondienst im Mittelalter
Zu diesen Abgaben kam dann der so genannte Frondienst. Zu den Frondiensten zählten der Handdienst und der Spanndienst. Diese Dienste hatten die Bauern dann an einer festgelegten Zahl von Tagen während des Jahres abzuleisten.
Bei den Spanndiensten hatten die Bauern mit ihrem eigenen Gespann die Äcker ihres Herrn zu pflügen. Ihre eigenen Äcker wurden in dieser Zeit oft vernachlässigt. Deshalb war das Ableisten dieses Dienstes für viele Bauern ein großes Problem und konnte auch einmal ihre Existenz bedrohen. Zu den Arbeiten zählte aber auch das Fahren und Laden von Heu, Holz oder Dung.
Die Handdienste wurden mit der Hand erledigt. Dazu zählten zum Beispiel Unkraut jäten oder Steine vom Acker des Herrn auflesen. Aber auch Bauarbeiten gehörten dazu.
Als die Geldwirtschaft aufkam, konnten die Bauern diese Frondienste auch mit Geld auslösen. Nur die wenigsten waren dazu allerdings in der Lage, da sie meist gar kein Geld hatten, das sie ihrem Herren hätten zahlen können. Das gesamte Wirtschaftssystem des Mittelalters begründete sich auf dieser Fronarbeit. Ohne die Fronarbeit wäre das System zusammen gebrochen.
Erst im Spätmittelalter hatten die Hörigen durch die Entwicklung des Städtewesens eine Chance, sich aus den Diensten zu befreien. wenn es ihnen gelang, ein Jahr in der Stadt zu leben, ohne dass der Grundherr sie dort aufspürte und zur Rückkehr zwang. So hieß es später dann "Stadtluft macht frei". So zogen die Bauern in die Stadt, um dort in Freiheit und ohne Abhängigkeit von ihren Grundherren zu leben. Das sollte aber noch einige Jahrhunderte dauern. Ganz abgeschafft wurde der Frondienst dann erst im 18. und 19. Jahrhundert zur Zeit der Bauernbefreiung.