Warum hat man mit Armen, Händen und Füßen gemessen?
Die Menschen im Frühmittelalter kannten unsere heutigen Maßeinheiten noch nicht. Mit Meter, Zentimeter und Millimeter konnte niemand etwas anfangen. Was also tun, wenn man zum Beispiel Tuch abmessen wollte oder andere Materialien?
Man benutzte ganz einfach die eigenen Körperteile. Sie standen immer zur Verfügung. Es war zwar manchmal etwas schwierig, weil ja nicht alle Menschen gleich groß sind, aber im Allgemeinen war diese Art zu messen anerkannt.
Wie wurde gemessen?
Es gab die "Maßeinheiten" Fuß, Spanne, Elle und Daumenbreite.
Kennt ihr den Ausdruck "ellenlang"? Das leitet sich von der Maßeinheit der Elle ab. Die Elle war die Länge eines Unterarmes, manchmal wurde auch vom Ellenbogen bis zum Mittelfinger gemessen. Besonders die Schneider nutzten die Elle zum Abmessen von Stoff.
Wie lang war ein "karolingischer Fuß"?
Der "karolingische Fuß" war ca. 33,3 cm lang. Der Fuß diente als Maßeinheit für Bauwerke. Wenn du nach England fährst, wirst du feststellen, dass hier noch in "Foot" gemessen wird. Hier beträgt die Länge 30,48 cm. Der später eingeführte "Zoll" betrug genau ein Zwölftel eines Fußes.
Die Spanne bezeichnete den Abstand zwischen Daumen und Zeigefinger, Mittelfinger oder Ringfinger. Es ist mehr ein Schätzmaß, wurde aber durchaus auch benutzt.
Die Daumenbreite entsprach ungefähr der Breite des ersten Daumengliedes. Meist betrug diese ein bis zwei Zentimeter.