Was ist ein König und was ist ein Kaiser und was unterscheidet die beiden nun genau?
Wodurch haben sich eigentlich die Könige von den Kaisern unterschieden? Das Königtum im Frühmittelalter hatte sich aus den germanischen Sitten und Gebräuchen entwickelt. Die Könige im fränkischen Reich wurden zwar gewählt, traten aber auch eine Erbfolge an.
Der fränkische Kaiser sah sich in der Nachfolge der römischen Kaiser
Der Kaiser allerdings durfte sich nur dann auch "Kaiser" nennen, wenn er vom Papst gesalbt und gekrönt worden war. Und das war ein großer Unterschied. So wie eben Karl der Große 800 in Rom von Papst Leo III. zum Kaiser gekrönt wurde. Das Wichtige am Kaisertum Karls war, dass nach mehr als 300 Jahren der Gedanke an das Römische Reich wieder auftauchte. Mit der Erinnerung an dieses gewaltige Reich verband sich auch der Anspruch auf die Herrschaft des Kaisers im gesamten Abendland.
Damit konnte sich der byzantinische Kaiser - den gab es ja auch noch - nur schwer abfinden. Byzanz, das ehemalige oströmische Reich, beanspruchte nämlich noch Jahrhunderte nach dem Untergang Westroms die Herrschaft über die ehemalige westliche Reichshälfte.
Die fränkischen Könige beanspruchten den Kaisertitel
Die fränkischen und später auch die deutschen Könige waren der Meinung, dass sie als Nachfolger der römischen Kaiser das Recht auf die Kaiserwürde hatten. Deshalb führten sie dann später im Hochmittelalter die Bezeichnung "Kaiser des heiligen römischen Reiches". Das Römische Reich gab es zu diesem Zeitpunkt natürlich nicht mehr, aber man sah sich in der Tradition der römischen Kaiser . Damit betonten die Kaiser noch einmal ihren ganz besonderen Machtanspruch.
Übrigens lautete der Kaisertitel Karls des Großen ganz genau:
"Karl der allergnädigste, erhabene, von Gott gekrönte, große und friedebringende Kaiser, der das römische Reich regiert, und durch die Barmherzigkeit Gottes König der Franken und Langobarden".