Immer wieder ist von den "Herzögen" die Rede. Doch was genau war eigentlich ein Herzog?
Die Herzöge zogen vor den Stämmen her
Als die germanischen Stämme umherzogen, wurden sie meist von einem Anführer angeführt. Diese Anführer zogen im wahren Sinne des Wortes also vor den Stämmen her. Daher stammt der Name "Herzog". Im Althochdeutschen bedeutet "herizogo" eben "der vor dem Heer zieht". Diese Herzöge waren meist mächtig und stark und in der Lage, ein Heer anzuführen und eine Schlacht auch zu gewinnen.
Die Stammesherzogtümer
Im frühen Mittelalter entstanden im Frankenreich der Merowinger die Stammesherzogtümer. Ihnen stand ein Herzog vor. Die Herzogswürde konnte vom Herzog auf seinen Sohn übertragen werden und war somit also erblich. Solche Stammesherzogtümer waren Bayern, Alemannien oder Franken.
Die Karolinger versuchten, die Macht der Herzöge einzuschränken, um das Königtum zu stärken. Als die Macht der Karolinger jedoch Ende des 9. Jahrhunderts schwand, entstanden die Stammesherzogtümer neu.
Ein bekannter Herzog zur Karolingerzeit war der Sachsenherzog Widukind. Dieser leistete Karl dem Großen in den Sachsenkriegen erbitterten Widerstand. Als Karl in Sachsen einfiel, musste sich Widukind irgendwann geschlagen geben.