Die wichtigsten Hofämter
Ein so großes Reich wie das von Karl dem Großen musste auch irgendwie verwaltet und organisiert werden. Das Zentrum der Herrschaft war der königliche Hof. Ein königlicher Hof wurde vom Prinzip her nicht anders als ein großer Gutshof verwaltet.
Die Karolingerkönige reisten weit mehr als die Merowinger durch ihr Reich und hielten sich meist auf den Pfalzen auf. Der Königshof konnte also auch "verreisen". Zum Hof gehörten aber die Inhaber der wichtigsten Hofämter, das waren der Stallgraf, der auch Marschall genannt wurde und für die königlichen Pferde zuständig war. Der Truchsess war für die fürstliche Tafel zuständig, der Kämmerer für die Finanzen, der Schenk kümmerte sich um die königlichen Weingärten.
Kleine Einheiten des Reiches wurden von Grafen verwaltet
Die weiteren wichtigsten königlichen Amtsträger waren die Grafen, die immer aus dem Adel stammten. Die Grafen waren quasi die Verwalter von kleineren Einheiten des großen Merowinger- und Frankenreiches und übten die Rechte des Königs in den Grafschaften aus. Sie waren auch Stellvertreter des Königs, durften sich vor Gericht selbst verteidigen und auch selbst Richter sein. Ihre Aufgabe war es auch, im Namen des Königs Frieden und Recht zu wahren.
Unter den Karolingern wurden auch vermehrt geistliche Amtsträger wie Bischöfe und Äbte zur Verwaltung des Reiches herangezogen.