Alle christlichen Gemeinschaften, die sich nicht der Lehre des Papstes anschlossen, wurden von der katholischen Kirche als Ketzerbewegungen bezeichnet und meistens auch verfolgt.
Katharer und Albigenser
Zu solchen so genannten Ketzern zählten zum Beispiel die Katharer, die eine diesseitige Gesellschaft völlig ablehnten. Der Begriff kommt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt "die Reinen". Aus den Katharern leitete sich auch der Begriff "Ketzer" ab. Zentrum der Katharer war eigentlich Frankreich, sie breiteten sich aber auch auf dem Gebiet des deutsch-römischen Reiches aus, ebenso in Italien und in Spanien. Eine Strömung der Katharer waren die Albigenser, in Anlehnung an die südfranzösische Stadt Albi, in der viele Anhänger diesen Glaubens lebten.
Kreuzzüge und Inquisition
Ausgebreitet haben sich die Katharer vom 12. bis zum 14. Jahrhundert. Bald wurden sie von der Kirche schwer verfolgt. Im Hochmittelalter wurden regelrechte Kreuzzüge gegen sie unternommen und im Spätmittelalter mussten sie sich der Inquisition beugen. Viele ihrer Anhänger wurden verhaftet, der Ketzerei beschuldigt und mussten den Tod auf dem Scheiterhaufen erleiden.