Weihnachten im Mittelalter?
Auch im Mittelalter feierte man schon Weihnachten. Die ersten Christen gab es ja schon bald nach Jesus' Tod und schließlich feiert man an Weihnachten.... genau: die Geburt von Jesus. (Es ist nicht die Geburt des Weihnachtsmannes, wie es auch schon behauptet wurde).
Manche unserer heutigen Bräuche zu Weihnachten haben ihren Ursprung im Mittelalter, manche sind noch älter, andere wiederum gibt es noch nicht so lange.
Schon im 4. Jahrhundert wurde das Christfest auf den 25. Dezember datiert. Die römischen Christen feierten an diesem Tag Jesu Geburt. Im deutschen Sprachraum kann man dies mindestens für das 8. Jahrhundert nachweisen.
Weil Jesus nach der Bibel nachts geboren wurde, wurden Gottesdienste auf den Vorabend verlegt, also auf den 24. Dezember, den "Heiligen Abend". Ursprünglich gab es dann sogar vier Feiertage. Die wurden dann auf drei gekürzt und schließlich im 18. Jahrhundert auf zwei.
Martin Luther verdanken wir die Geschenke an Weihnachten
Martin Luther sprach sich 1535 dafür aus, die Kinder an Weihnachten zu beschenken, statt wie bisher am Nikolaustag, wenn es Äpfel, Nüsse oder Gebäck gab. Das Interesse insbesondere der Kinder sollte somit auf Jesus gelenkt werden statt auf einen Heiligen. Außerdem sollten vor allem die Armen beschenkt werden, denn an Weihnachten sollte niemand hungern.
Krippenspiele und Weihnachtsgeschichte
Krippenspiele wurden schon im 11. Jahrhundert aufgeführt. Die Weihnachtsgeschichte um Maria, Josef und das Jesuskind wurde am Altar aufgeführt. Der Brauch, Weihnachtskrippen aufzustellen, ist älter. Darstellungen des Stalls mit Jesus und Ochs und Esel gab es schon im 5. Jahrhundert. Maria kam erst im Mittelalter als Figur dazu.
Der Tannenbaum
Tannengrün brachte man wohl schon in vorchristlicher Zeit ins Haus, um es zu schmücken und die Wintersonnenwende zu begrüßen. Das Aufstellen eines ganzen Tannenbaums wurde aber erst im 17. Jahrhundert üblich. Mit Kerzen schmückt man ihn sogar erst seit dem 18. Jahrhundert.
Und die Weihnachtslieder? Es gab natürlich Lieder, die man im Gottesdienst sang. Lieder, die man zu Hause mit der Familie an Weihnachten sang und die wir heute noch singen, entstanden vor allem im 19. Jahrhundert, zum Beispiel "O du fröhliche" oder "Oh Tannenbaum".
Weihnachtsmärkte und Weihnachtsplätzchen gab es ab wann?
Die ersten Weihnachtsmärkte gab es tatsächlich schon im 14. Jahrhundert. Der älteste soll der in Bautzen gewesen sein, der erstmals 1384 abgehalten wurde. Allerdings war er vor allem ein Fleischmarkt. Seit 1434 gibt es den Dresdner Striezelmarkt und seit 1458 den Leipziger Weihnachtsmarkt.
Auch besonderes Gebäck zu Weihnachten gab es schon im späten Mittelalter, zum Beispiel Lebkuchen, Aachener Printen oder Spekulatius. Christstollen werden ebenfalls seit dem 14. Jahrhundert gebacken.