Was aßen kleine Kinder?

    Kinder im Mittelalter

    Wie lebte ein Kind im Mittelalter?

    Baby im Mittelalter

    Wie sah das Leben von Kindern im Mittelalter eigentlich aus? Werfen wir zunächst mal einen Blick auf Babys im Mittelalter. Welche Rolle spielten die Babys?

    Mütter stillten ihre Kinder im Mittelalter ein bis zwei Jahre lang. Die ärmeren Frauen oft länger als die reicheren. Adelige Damen hatten meist eine Amme, die das Stillen der Kinder übernahm. Ammen waren einfache Frauen, die neben dem eigenen Kind ein fremdes Kind stillten. Manchmal stillten sie auch das eigene Baby ab, um ausreichend Milch für das fremde Kind zu haben.

    Für das Stillen der fremden Kinder wurden die Ammen bezahlt. Zur Muttermilch kamen noch Wasser und Honigwasser als Nahrung dazu. Es gab sogar Länder, in denen man Kinder schon Bier zu trinken gab. Später standen dann Honig, Haferschleimsuppe oder auch Brot, das man in Brühe tunkte, auf dem Speiseplan der Kleinkinder. Klingt nicht so lecker, oder? Jedenfalls konnte man durch das lange Stillen der Kinder Nahrung sparen und - vorgesetzt die Mutter war gesund - den Babys im Mittelalter ausreichend Nahrung zur Verfügung stellen.

    Was ist eine Amme?

    Ammen im Mittelalter waren Frauen, die ein Kind nach der Geburt stillten, wenn dies die Mütter nicht konnten oder wollten. Auch kümmerten sie sich um das Kind. Amme war somit ein wichtiger Beruf, denn viele Frauen lebten von dieser Tätigkeit. Manche Ammen kümmerten sich auch mehr um die Erziehung der Kinder als die eigenen Eltern.

    Kinder im Mittelalter: Kleine Kinder bekamen schon Schnaps

    Viele Frauen mussten auf dem Feld oder im Haushalt arbeiten und konnten dabei keine unruhigen Babys gebrauchen. Auch hatten sie ja meist nicht nur ein kleines Kind zu versorgen, sondern mehrere. Deshalb hat man die Kinder ruhig gestellt. Dazu verwendete man schon auch mal Schnaps oder Mohn. Die Mohnpflanze ist ein Rauschgift. Man gab den Kindern kleine Beutel, die man mit Mohn füllte. Die Babys lutschten daran und wurden ziemlich müde. Die dauerhafte Gabe von Rauschgift machte viele Babys krank und sie erhielten einen Schaden für ihr ganzes Leben. Aber die Mütter wussten es nicht besser und handelten oft aus der puren Not heraus.

    Kindheit im Mittelalter: Essen auf Vorrat!

    Mittelalterliche Ärzte dachten auch, dass es nicht gut für kleine Kinder sei, zuviel zu schreien. Dass das Gift, das man den Kleinen dann gab, sehr schaden konnte, daran dachte damals niemand. Auch Schnaps war sicher nicht gesund für kleine Kinder. Auch das war eine Sitte, die man lange noch - auch später - beibehalten hat. Manche Leute finden das auch heute noch lustig.

    Viele Eltern achteten sehr darauf, dass ihre Kinder viel aßen. Dies geschah auch mal auf Vorrat. Du musst dir vorstellen, dass es im Mittelalter immer wieder Zeiten gab, in denen die Menschen sehr wenig oder gar nichts zu essen hatten. Deshalb freute man sich darüber, dass es in den besseren Zeiten, ausreichendes Essen für die Kinder gab und ließ sie futtern, soviel sie mochten. Wahrscheinlich stammt auch aus dieser Zeit noch die Vorstellung, dass ein Teller leer gegessen werden muss.