Nach der Pest wünschten die Menschen sich ein besseres Leben
Die große Pest in der Mitte des 14. Jahrhunderts, in den Jahren 1357 bis 1352 war für viele Menschen ein Einschnitt. Wer die Pest überlebt hatte, wollte nun ein besseres Leben. Das machte sich in vielen Lebensbereichen bemerkbar, so auch in der Mode. Vor allem gegen Ende des 13. Jahrhunderts und im 14. Jahrhundert wurde die Kleidung vielfältiger und begann den Körper stärker zu betonen.
Die Bürgersfrau wollte mithalten
Hier muss man wie immer zwischen Arm und Reich unterscheiden, nicht jeder konnte sich teure Mode leisten und den Bauern auf dem Land war es in erster Linie wichtig, dass die Kleidung ausreichend wärmte und nicht, wie sie aussah. Aber das aufstrebende Bürgertum in den Städten suchte dem Adel nachzueifern und sich entsprechend schick und modern zu kleiden.
Die Bürgerinnen trugen auch gerne mal extravagante Kleidung
So wurden selbst extravagante, außergewöhnliche Moden von den Ehefrauen der Kaufleute und den reichen Bürgerinnen übernommen. Eine Kleiderordnung verwies die Bürger oft in ihre Schranken, nicht alles war erlaubt zu tragen, aber gegen Ende des 15. Jahrhunderts lösten sich die sozialen Unterschiede immer weiter auf. Der Adel konnte jetzt nur noch mit teuren Besonderheiten, wie edlen Schmuckstücken, Punkte sammeln und seine besondere Stellung zeigen.
Modeschauen gab es keine!
Die Damen des Adels schätzten Oberbekleidung, die ein "Teufelsfenster" durchblicken ließen. Diese Öffnungen in der Kleidung ermöglichten auch einen Blick auf die Unterbekleidung der Dame, was durchaus beabsichtigt war.
Bisher kannte man an der Kleidung noch keine Knöpfe, man veschloss die Jacken und Mäntel mit Schlaufen. Auch das sollte sich ändern, so gab es Kleider, die im vorderen Bereich Knöpfe aufwiesen Auch Gürtel wurden immer wichtiger. Trug man doch am Gürtel auch sein Besteck mit sich herum, zumindest den Löffel und das Messer, die Gabeln gab es erst viel später. Frauenkleider hatten einen Ausschnitt, sowohl vorne wie am Rücken, der auch manchmal recht weit blicken ließ.
Kunstvoll, aber nicht praktisch: die Frisuren
Besondere beliebt waren auch kunstvolle Frisuren oder auch Kopfbedeckungen, die manchmal ganz schön lustig aussehen konnten. Sehr beliebt war der Hennin. Dieser tauchte wohl erstmals im Burgund auf und verbreitete sich von dort aus in Frankreich und dann auch in weiten Teilen Europas. Es handelte sich um einen dreieckigen Aufbau auf dem Kopf, von dem ein Schleier herabhing. Diese Art Hut mit Schleier entwickelte sich immer weiter. Manche Hauben hatten einen Aufbau von bis zu einem Meter. Bei manchen standen auch Hörner ab. Das waren dann so genannte Hörnerhauben.
Auch der Kruseler wurde gern getragen, das war eine Art Kopftuch, das wie ein Halbkreis geschnitten wurde. Um das Teil zu verschönern, wurde es zusätzlich mit Rüschen geschmückt.