Randgruppen der Gesellschaft im Mittelalter
Im Mittelalter gab es viele Randgruppen der Gesellschaft. Das waren Menschen, die aus verschiedenen Gründen von anderen Menschen gemieden wurden, denen man vielleicht sogar Schimpfnamen gab und die sich nur in bestimmten Wohngegenden niederlassen durften. So etwas gibt es leider auch heute noch.
Wohngegenden niederlassen durften. So etwas gibt es leider auch heute noch.
Berufe, die mit Blut und Schmutz zu tun hatten, galten als unehrenhaft
Zu diesen so genannten Randgruppen konnten bestimmte Berufe gehören wie Wundärzte, Bader, Schinder, Hundeschläger, Latrinenreiniger oder auch Gassenfeger. Auch Henker und Prostituierte zählten dazu. Ebenso Gaukler und Schauspieler. Wer mit Schmutz und Blut zu tun hatte oder gar keinen festen Wohnsitz besaß, wurde "ehrlos", d.h. kein anständiger Mensch hatte noch Umgang mit ihm. Man ging einem solchen Menschen aus dem Weg und sprach nicht mit ihm, um die eigene Ehre nicht zu beschmutzen.
Ohne Gassenfeger noch mehr Gestank!
Obwohl man diese Menschen ausgrenzte, wurden sie von der Gesellschaft dringend benötigt. Der Latrinenreiniger reinigte die öffentlichen Klos, der Bader zog oft kranke Zähne, der Schinder häutete die getöteten Tiere, der Gaukler unterhielt die Leute und ohne den Gassenfeger wäre alles noch sehr viel schmutziger gewesen als ohnehin schon.
Behinderte wurden oft weggesperrt
Auch körperlich oder geistig behinderte Menschen wurden ausgeschlossen oder in besonderen Einrichtungen "verwahrt", in denen sie oft ganz schlecht behandelt wurden. Oder sie mussten ihr Dasein als Bettler fristen.
Auch Juden und Slawen oder Sinti und Roma wurden herabgesetzt. Sinti und Roma sind euch vielleicht unter dem Begriff "Zigeuner" bekannt, der aber sehr negativ besetzt ist. Deshalb besser das Wort vermeiden, weil es auch als Schimpfwort verstanden wird.