Wozu war ein Familienname gut?

    Seit wann gibt es Familiennamen?

    Im frühen Mittelalter kannte man noch keine Familiennamen. Meist lebten die Menschen in Dörfern zusammen und jeder wusste den Vornamen des anderen, wozu war dann ein Familienname nötig? Doch als die Menschen begannen, verstärkt Handel zu treiben, die Orte zu wechseln oder sich auch woanders als am Platz ihrer Geburt niederzulassen, brauchte man einen zweiten Namen, durch den die Familienzugehörigkeit deutlich wurde. Allerdings konnten im Mittelalter diese Familiennamen noch wechseln, wenn man zum Beispiel in einen anderen Ort umzog.

    In manchen Gegenden auf dem Land blieb es allerdings bis weit ins 17. und 18. Jahrhundert dabei, dass man auf Familiennamen ganz verzichten konnte. 

    Viele Namen sind Ableitungen

    So wurden Namen oft von einem Elternteil abgeleitet. Karls Sohn wurde zu Karlsson und Eriks Sohn zu Eriksson. Leifs Sohn wurde dann Leifsson, wie der Wikinger, der Amerika als erster betreten hat. Auch Petersson oder Hansen sind solche Namensformen, die in erster Linie in Skandinavien und bei uns in Norddeutschland zu finden sind. 

    Oft wurden aber auch die Berufe als Familienname verwendet. Die häufigsten Nachnamen sind Berufsnamen. Wenn du überlegst, dann fallen dir sicher ganz viele Namen ein, die einen Beruf zum Inhalt haben. Wagner, Schneider, Fischer, Schmidt oder Schmid, Becker, Fleischer, Schuster, Metzger, Müller, Meier, Schäfer, Fleischmann sind nur einige. Es gibt auch Berufsnamen, die nicht auf den ersten Blick als solche erkennbar sind. Dazu zählt zum Beispiel der "Stoiber", abgeleitet von "Stauber", das war der Müller, da hat es eben ziemlich gestaubt. 

    Andere Nachnamen sagten etwas über die Herkunft des Namensträgers aus. Zum Beispiel kam der Bachmann von Bach, der Berger vom Berg, der Baumgartner, hm, woher kam der wohl? Ein Böhm kam aus Böhmen, ein Hess aus Hessen und ein Bayer aus Bayern. 

    Entdecke deinen Namen

    Vielleicht steckt ja auch in deinem Familiennamen oder dem deiner Freunde ein Name oder ein Hinweis? Irgendein Verwandter von dir vor vielen hundert Jahren hat einmal diesen Namen aus irgendeinem Grund erhalten. Ein Familienname war im Mittelalter etwas Wichtiges, auch etwas, worauf die Menschen stolz waren. So hat man versucht, seinen "guten Namen" zu schützen. Natürlich gab es auch Namen, die vielleicht kein ganz so gutes Vorbild waren. 

    Wenn du Lust hast, geh doch mal auf Forschungsreise in deiner Klasse oder bei deinen Freundinnen und Freunden. Zu ganz vielen Namen gibt es eine Geschichte oder du lässt einfach mal deine Phantasie spielen.