Zusammenfassung Spätmittelalter - Texte zum Video
Auf die Blütezeit des Mittelalters folgte die Spätzeit, also das späte Mittelalter. Was ist hierfür typisch gewesen? Dieser Frage gehen wir einmal nach.
Im Spätmittelalter wechselten sich im Deutschen Reich drei Herrschergeschlechter immer wieder ab: die Habsburger, die Luxemburger und die Wittelsbacher. Diese prägten den Lauf der spätmittelalterlichen Geschichte.
Nach dem Tod Friedrichs II wurden in der Folge nur noch machtlose Könige gewählt, so dass man diesen Zeitraum auch Interregnum also Zwischenregierung - nennt. Die Fürsten gewannen immer mehr an Macht und Einfluss, während das Königtum immer schwächer wurde. Das änderte sich erst wieder mit Rudolf von Habsburg, mit dem die Habsburger auf den Thon kamen und ihre Herrschaft im römisch-duetschen Reich begründeten. Bis zu seinem Tod im Jahr 1291 gelang es ihm, aus einem unbedeutenden Grafengeschlecht eine der mächtigsten Fürstenfamilien zu machen.
Das folgende 14. Jahrhundert bestimmten vor allem die Geschlechter der Habsburger, Luxemburger und Wittelsbacher. Sie führten Kriege, vergrößerten aber ihre Gebiete auch immer wieder durch eine geschickte Heiratspolitik.
1308 kam Heinrich VII aus dem Hause Luxemburg auf den Thron, der im Jahr 1312 zum Kaiser gekrönt wurde. So war seit längerer Zeit wieder ein römisch-deutscher König auf dem Thron, der den Kaisertitel führen durfte. Doch seine Herrschaft war wie die seiner Vorgänger nur von kurzer Dauer, denn er starb schon 1313 an Malaria. Nach seinem Tod kam es mal wieder zum Streit, dieses Mal zwischen Friedrich dem Schönen aus dem Haus Habsburg und Ludwig IV aus dem Geschlecht der Wittelsbacher.
Ein wichtiges Datum war das Jahr 1347, seit diesem Jahr breitete sich in ganz Europa die Pest aus, so auch im römisch-deutschen Reich. Hier starb wie in ganz Europa ein Drittel der Bevölkerung. Wie so oft suchte man nach einem Schuldigen und fand auch jemanden, das waren die Juden. Diese konnten so gar nichts zur Verbreitung der schrecklichen Seuche, was sie aber nicht vor Verfolgung schützte.
Der wohl bedeutendste Herrscher des späten Mittelalters war Karl IV, der von 1349 bis 1378 herrschte. Er verständigte sich mit dem Papst - die Päpste hatten ihren Sitz zu dieser Zeit in Avignon - und zog 1355 nach Italien, um sich dort zum Kaiser krönen zu lassen. Er schuf im Jahr 1356 ein ganz wichtiges Gesetz und zwar die Goldene Bulle, das erste Reichsgrundgesetz. In dieser Bulle wurden alle Gesetze, die schon bestanden, noch einmal zusammengefasst. Wichtig war vor allem die Festlegung, dass die Kaiserkrönung nicht mehr der Zustimmung des Papstes bedurfte. Bis zum Jahr 1806 sollten diese Bestimmungen übrigens gültig sein.
Auf Karl folgten sein Sohn Wenzel von Luxemburg, der schon 1400 von den Kurfürsten wegen Unfähigkeit abgesetzt wurde. Unter der Regierungszeit von Sigismund fiel das wichtige Konzil von Konstanz, das in der Zeit von 1414 bis 1418 stattfand. Weitere Herrscher folgten und mit Maximilian I wurde der Weg in die Neuzeit beschritten. 1487 wurde er von den Kurfürsten zum König gewählt. Seine Heiratspolitik sollte Folgen für die Zukunft haben. Er selbst hatte die Tochter Kalrs des Kühnen, des Herzogs von Burgund geheiratet. Sein Sohn Philipp heiratete Johanna, die Tochter des spanischen Königs. Der unglückliche Streit zwischen Spanien, Österreich und Frankreich sollte über Jahrhunderte dauern und hat eine seiner Ursachen in eben dieser Heirat.
In seiner Zeit fanden auch wichtige Umwälzungen und Entdeckungen statt. Mitte des 15. Jahrhunderts revolutionierte der Buchdruck das Leben vieler Menschen und 1492 entdeckte Kolumbus Amerika. Und nicht mehr lange sollte es dauern, bis ein gewisser Martin Luther die Trennung der Kirchen einleitete. Hierüber erfährst du noch sehr viel mehr in weiteren Videos.