Zeitstrahl

    Peter der Große

    von 1689 bis 1725

    Peter I. war Kaiser (Zar) von Russland. Er öffnete das Land in Richtung Westen und erhielt aufgrund seiner Leistungen den Beinamen "der Große".

    Peter wollte gar nicht regieren

    Peter der Große übernahm im Jahr 1689 offiziell die Macht in Russland, doch einige Jahre sollte seine Mutter für ihn regieren. Er hatte anderes vor, als sich den Staatsgeschäften zu widmen und befasste sich lieber mit verschiedenen Vergnügungen. Die Regierungsgeschäfte interessierten ihn wenig. Während dieser Zeit stellte Peter fest, wie rückständig sein Land im Vergleich zu anderen europäischen Staaten war und fasste den Plan, daran etwas zu ändern.

    Der Blick in Richtung Westen

    Peter schickte russische Adelige in den Westen, um mehr über die Sitten und Gebräuche der westlichen Länder zu erfahren. Er begab sich auch selbst auf Reisen, um unentdeckt in mehreren Staaten zu arbeiten und verschiedene Seiten des modernen Lebens kennen zu lernen. Doch um die neu gewordenen Erkenntnisse in seinem Land umzusetzen, musste er erst einmal wirklich regieren. Nach dem Tod seiner Mutter im Jahr 1694 und seines Halbbruders 1698 widmete er sich mit ganzer Kraft der Öffnung Russlands Richtung Westen. Doch was bedeutete dies konkret?

    Die Moderne und alte Bärte

    Peter der Große förderte westliche Wissenschaften, baute die Verwaltung aus und modernisierte die Armee. Dazu benötigte er Geld. Er erschloss Sibirien als wichtigen Wirtschaftsraum und führte alle möglichen Steuern ein, um zu weiterem Geld zu kommen. Seine Untertanen mussten Steuern ohne Ende zahlen, sogar auf Bärte, die sie trugen. Denn eine Neuerung war, dass alle Russen, ihre Bärte abzuschneiden hatten. Das fiel einigen doch sehr schwer und sie zahlten lieber Steuern.

    Die Hauptstadt des russischen Reiches wird Petersburg

    Peter der Große gestaltete sein Land nach dem absolutistischen Vorbild der europäischen Staaten um. Er förderte die Wissenschaft und die Kunst und holte sich bedeutende Europäer an den Zarenhof. Und den Hof verlegte er von Moskau nach Petersburg. Mit Petersburg, der neuen Hauptstadt, sollte eine Stadt entstehen, die es mit den wichtigen europäischen Hauptstädten wie Paris, London oder Wien aufnehmen konnte. Er führte den julianischen Kalender ein und eine neue Schrift.

    Trotz der Moderne, die Bauern blieben Leibeigene

    Am wenigsten profitierten die Bauern von seinen Neuerungen. Während die Macht des Adels in Russland wuchs, blieben die Bauern in ihrer Leibeigenschaft gefangen.

    Außenpolitisch gelang es Peter dem Großen, sich im Großen Nordischen Krieg gegen den schwedischen Herrscher Karl XII. letztlich durchzusetzen. Dadurch wurde die Macht Schwedens im Raum der Ostsee für immer gebrochen und Russland stieg zur führenden Macht in dieser Region auf. Russland entwickelte sich zu einer Nation, die in der europäischen Politik durchaus ein Wörtchen mitzureden hatte.

    Absolutismus entdecken