Leben auf dem Land: Das Dorf

    Viele Menschen blieben auf dem Dorf

    Die meisten Menschen im 17. und 18. Jahrhundert arbeiteten auf dem Land. Viele waren einfache Bauern, die auf einem Dorf lebten. Sie hatten gar keine anderen Möglichkeiten. Nur wenn die wirtschaftliche Not ganz groß wurde, verließ man das Dorf, ging in die Stadt oder wanderte gar aus. Ein Mensch im 17. oder 18. Jahrhundert kam kaum weg von seinem Dorf, in dem er geboren wurde.

    Viele konnten nicht lesen und schreiben

    Die meisten Landbewohner konnten weder lesen noch schreiben, besaßen kaum Bildung und ihr Weltbild war meist durch die Religion geprägt. So hatte der Pfarrer auf dem Land auch sehr viel Einfluss auf die Leute. Erst im Zuge der Aufklärung änderte sich dies. Manche Landesfürsten begannen, sich auch verstärkt um die Bildung ihrer Untertanen zu kümmern, wie zum Beispiel Friedrich Wilhelm I., der ab 1717 in Preußen die allgemeine Schulpflicht  einführen ließ. Erst dadurch ging die Macht der Kirche zurück und die Gedanken der Aufklärung konnten sich auch im einfachen Volk ausbreiten. Doch bis alle Leute lesen und schreiben lernen sollten, verging noch eine ganze Zeit.

    Die Gemeinschaft des Dorfes war sehr wichtig

    Neben der Religion war die Dorfgemeinschaft wichtig, denn sie schützte die Menschen. Man half sich gegenseitig, wenn ein Dorfbewohner in Not geriet. An soziale Absicherungen wie eine Krankenversicherung war noch lange nicht zu denken. So konnten sich die Leute meist durch Nachbarschaftshilfe irgendwie unterstützen. Auch der Zusammenhalt der Familien war noch sehr viel größer. So kümmerte man sich auch um die Alten und Kranken, soweit das möglich war, denn alle kämpften ja ums Überleben. Höhepunkte des harten und anstrengenden Lebens waren kirchliche oder weltliche Feste. Darauf fieberten dann alle während des harten Arbeitsjahres hin.

    Vom Land in die Stadt

    Im 18. Jahrhundert wuchs die Bevölkerung weiter an und viele Menschen zogen vom Land in die Stadt. Doch auch in der Stadt verdienten die Menschen oft nicht ausreichend, um davon leben zu können. Ein Großteil des Lohns ging schon für das tägliche Brot drauf, so dass die Stadtbevölkerung stark von den Brotpreisen abhängig war.