Die Folgen des Dreißigjährigen Krieges waren für die Menschen hart. Als der Krieg 1648 mit dem Westfälischen Frieden beendet war, erkannte man das ganze Ausmaß der schrecklichen Zerstörung.
Dörfer, Städte und Landschaften waren vernichtet
Ganze Dörfer und Landschaften hatten die Soldaten während des Krieges dem Erdboden gleich gemacht. Vor allem in Gegenden, durch die Söldner und Soldaten gezogen waren und vieles verwüstet hatten, war die Bevölkerung zurückgegangen. Hier lebten oft nur noch wenige Menschen, die meisten waren an Hunger oder Krankheiten gestorben.
Die Bevölkerung
Man schätzt, dass von den 16 Millionen Menschen, die 1620 auf deutschem Gebiet gelebt haben, nach dem Krieg nur noch 10 Millionen lebten. Diese Zahlen beruhen nur auf Schätzungen, so genau wissen das auch die Historiker nicht. Man geht davon aus, dass erst ab 1720 der Bevölkerungsstand vor dem Dreißigjährigen Krieg wieder erreicht wurde. Der Bevölkerungsrückgang unterschied sich allerdings von Region zu Region.
Auf dem Land starben mehr Menschen als in der Stadt
Auf dem Land, durch das ja die Söldnerheere zogen, starben mehr Menschen als in den Städten. Besonders betroffen waren die Gebiete, die direkt vom Krieg berührt waren, wie Mecklenburg, Pommern, die Pfalz, Thüringen oder auch Gebiete in Württemberg. Es gab Landschaften, die quasi entvölkert wurden. Andere Teile, die nicht vom Kriegsgeschehen berührt wurden, hatten auch nicht so viele Tote zu beklagen, wie zum Beispiel der Südosten des Reiches.
Hunger, Hunger, Hunger
Die Menschen hatten im Krieg gehungert und erst einmal hungerten sie weiter. Denn es gab kein Ackerland mehr, nichts zu kaufen oder zu verkaufen. So zogen viele in die Städte, in der Hoffnung auf Arbeit und Lohn. Doch auch dort wurden sie oft genug enttäuscht. Die Städte waren überfüllt, weil ja jeder hier sein Glück suchte und zu essen gab es auch viel zu wenig.
Die Landwirtschaft
Getreide, vor allem Gerste, war das Hauptprodukt beim Anbau von Nahrungsmitteln, ab 1740 kam die Kartoffel hinzu, die immer bedeutender wurde und ab 1790 so manches Ernährungsproblem in Deutschland lösen konnte. Bei der Viehhaltung waren Schafe und Rinder am wichtigsten. Allerdings gab es oft nicht genug Futtermittel für die Tiere, so dass hier die Menge nicht gesteigert werden konnte.