Leben in der Stadt
In vielen Städten der Neuzeit gab es noch Stadtmauern und Stadttore. Wer am Abend wieder in die Stadt wollte, hatte vielleicht Pech und stieß auf ein geschlossenes Stadttor. Wollte man trotzdem in die Stadt, musste man Geld bezahlen.
Es stank ziemlich ekelig in den Straßen
Viele Häuser waren eng aneinander gebaut und die meisten stammten ja auch noch aus dem Mittelalter. Die Straßen waren oft dunkel und schlecht ausgeleuchtet. Wenn du die Augen schließt, kannst du dir vorstellen, dass es ziemlich schlecht roch.
Der Abfall lag auf der Straße
Der Abfall wurde ja meist auf die Straße geworfen. Eine Kanalisation oder gar eine Kläranlage existierte in den Städten ebenfalls nicht. Sein "Geschäft" verrichtete man in Nachttöpfe, die in eine Sickergrube hinter dem Haus oder auch einfach auf die Straße ausgeleert wurden. Pflasterstraßen gab es kaum, die großen Straßen waren mit kleinen Steinen, die unseren Kieselsteinen ähneln, belegt. Meist hatten sie einen Lehmbelag. Wenn es regnete, wateten alle im feuchten Lehm. Du kannst dir vielleicht vorstellen, wie die Kleidung vieler Leute dann ausgesehen hat. Und die meisten Menschen gingen zu Fuß. Straßenbahnen, Busse, Autos usw. gab es vor 300 Jahren ja noch keine. Wer Gepäck besaß, musste dieses meist auf kleinen Wagen hinter sich her ziehen. Oder man griff auf eine Schubkarre zurück und verstaute hier sein Hab und Gut.
Wer etwas auf sich hielt, leistete sich eine Kutsche
Wer mehr Geld besaß, konnte sich eine Kutsche leisten. Doch dies war nicht so billig. Man konnte sich auch von Trägern in einer Sänfte durch die Stadt tragen lassen. Doch auch dies war ziemlich teuer. Gassen voller Schmutz und Schlamm bekamen reiche Kinder selten oder gar nicht zu Gesicht. Doch die Kinder der Handwerker, die in der Stadt wohnten, lebten und spielten, die kannten den Geruch und die unangenehmen Seiten der Straßen recht gut. Viele Kinder kannten gar keine Schuhe, sondern stapften mit bloßen Füßen über die Straßen.