Wenn wir von Mode sprechen, dann ist das immer die Mode des Adels und der reichen Leute aus dem Bürgertum. Die ärmeren Leute, die Bauern, die Handwerker, die Tagelöhner, konnten solche Modetrends überhaupt nicht mitmachen.
Die steife Mode des 16. Jahrhunderts wurde im 17. Jahrhundert tragbarer
Anfang des 17. Jahrhunderts kleideten sich die Menschen noch nach der sehr strengen spanischen Mode, die aber mehr und mehr verschwand. Seitdem Ludwig XIV. seine Regierung in Frankreich angetreten hatte, wurde der französische Stil führend in allen Fragen der Mode. Die steife Mode des 16. Jahrhunderts wurde im Laufe des 17. Jahrhunderts von einer etwas bequemer tragbaren Mode abgelöst. Allerdings nur etwas, denn Korsagen und Reifröcke förderten auch nicht gerade die Beweglichkeit der Damen.
Alle orientierten sich an der Pariser Mode
Die Mode änderte sich gegen Ende des 17. Jahrhunderts und sollte auch im folgenden 18. Jahrhundert noch so bleiben. Das erste Mal in der Geschichte wurde Paris führend in Sachen Mode. Zuvor hatten sich einige Länder mit unterschiedlichen Stilen abgewechselt. Jetzt begannen alle, die etwas auf sich hielten, sich an der französischen Mode, die aus der Hauptstadt Paris kam, zu orientieren und wetteiferten um das Kopieren der jeweiligen Trends.
Ein Mantel für die Männer
Männer trugen einen Justaucorps, der zum wichtigsten Kleidungsstück werden sollte. Der Begriff ähnelt dem englischen "coat", was übersetzt Mantel bedeutet, und um so etwas Ähnliches handelte es sich auch beim Justaucorps. Wie ein solcher Mantel ausgesehen hat, siehst du auf dem Gemälde, der Mann trägt einen Justaucorps.
Weite Ärmel waren unpraktisch
Ludwig XIV. hatte den Trend gesetzt, indem er diesen Mantel beim Besuch seiner Soldaten überwarf. Seit Mitte des 17. Jahrhunderts wurde er nicht nur von Soldaten getragen. Die lange Jacke hatte man zu Beginn geknöpft, trug sie dann aber auch offen. Wie das dann aussah, siehst du auf dem Gemälde. Der Mann trägt den Mantel offen, das war ganz typisch für die Zeit.
Westen und Kniehosen
Darunter trug man Westen und eng anliegende Kniehosen, die "Culotte" hießen. Auf diesem Gemälde aus dem 18. Jahrhundert siehst du den Mantel, die Weste, die Kniebundhose und die Schnallenschuhe, die ebenfalls sehr beliebt waren. Ab 1670 hat man nicht nur die Gürtel, sondern auch die Schuhe mit Schnallen geschlossen und verziert.
Es gab auch schon Anzüge
Im 17. Jahrhundert gab es schon Kleidungsstücke, die einem Anzug ähnelten. Die Ärmel waren meist weit, also ziemlich unpraktisch. Aber wer diese Mode trug, musste meist ja nicht so viel arbeiten.
Männer trugen häufig Perücken
Sehr beliebt wurde für Männer auch das Tragen einer Perücke, auch das war eine Idee Ludwigs XIV. Man scherzt, er habe die Perücken deshalb bevorzugt, weil er darunter seine Glatze gut verbergen konnte. Die so genannte "Allongeperücke" besaß lange Locken, die bis über die Schulter reichten. Damit die Perücke auch gut saß, hielt man das Haar darunter kurz oder setzte sie gleich auf eine Glatze. Perücken konnten sich nur die Reichen leisten.
Arme Leute trugen selten Perücken
Die ärmeren Leute ließen sich deshalb das Haar lang wachsen, dann brauchten sie keine Perücke, es sah aber fast so aus, als ob sie eine Perrücke trügen.