Versailles und der Absolutismus
Versailles! Ein Name, ein Programm. Noch heute steht das Schloss Versailles für Pracht und Prunk. Einstmals war es unter dem König Ludwig XIII (1601-1643) - das war der Vater von Ludwig XIV - noch ein Jagdschloss. Dessen Sohn Ludwig XIV (1638-1715) verwandelte Versailles in ein gigantisches Prunkschloss, das noch heute als Symbol für den Absolutismus schlechthin steht und ein Vorbild für viele europäische Schlösser wurde. Selbst nach dem Tod Ludwigs XIV. wurde an dem Schloss noch weiter gebaut. Und Schloss Versailles steht in engem Zusammenhang mit Ludwig XIV.
Versailles sollte zum Zentrum der Macht werden
Ludwig XIV. plante, Versailles zum Zentrum seiner Macht zu machen. Versailles lag ein Stück weit von der Hauptstadt Paris entfernt und konnte ihm Sicherheit gewähren. Ein König hatte nämlich viele Feinde. Trotzdem war Ludwig noch nahe genug an Paris, um an den Vorgängen in der Hauptstadt beteiligt sein zu können.
Ursprünglich war Versailles ein kleines Jagdschloss
Ursprünglich war Versailles ein kleines Jagdhaus, das zu einem größeren Jagdschloss ausgebaut wurde. Dieses Schloss verfiel wieder. Auf seinen Mauern wurde das Schloss von Versailles gebaut. Versailles ist ein Barockschloss. Wann genau nun Ludwig XIV. auf die Idee kam, genau dieses Schloss zu seinem Hauptschloss zu machen - er hatte noch viele weitere prächtigere Schlösser in seinem Besitz - weiß man nicht so genau.
Das Schloss Versaille wurde in mehreren Phasen umgebaut
Versailles wurde in mehreren Phasen umgebaut. Ludwigs Architekten begannen mit einem fast 100 Hektar großen Garten mit Springbrunnen, Treppen, künstlichen Wasserfällen und breit angelegten Wegen, über die auch prachtvolle Kutschen fahren konnten. Zwischendurch stoppte der Bau, weil das Geld fehlte und dann ging es wieder und wieder weiter. So richtig fertig wurde das Schloss übrigens erst am Ende des 18. Jahrhunderts. Dann präsentierte es sich so, wie wir es heute noch besichtigen können.
Viele Menschen fanden in Versailles Brot und Lohn. Im Jahr 1685 sollen sogar 36.000 Leute in und um das Schloss Versailles gearbeitet haben, das war schon eine ganze Menge. Viele Menschen fanden beim Bau des Schlosses den Tod und viele wurden verletzt, weil sie vielleicht von einem Gerüst gefallen sind oder von Steinen erschlagen wurden. Wie viel das Schloss am Ende gekostet haben mag, weiß keiner so genau. Es war sicher viel, das ist gewiss.
Versailles wurde zum Vorbild für viele Schlösser
Während der ganzen Zeit des Absolutismus war Versailles das Vorbild für fast alle Schlossbauten in Europa, auch für die deutschen Fürstenhöfe. Alle ahmten die Hofhaltung des französischen "Sonnenkönigs", wie Ludwig XIV. auch genannt wurde, nach.
Im Jahr 1682 lebten circa 1000 Adelige in Versailles, um die sich 4000 Dienstboten kümmerten. Es gab Kammerdiner, Zofen und Köche, viele Soldaten waren in Versailles untergebracht. Weitere Adelige wohnten in Stadt Versailles, um ihrem König nahe zu sein. Hunderte von Gemächern, Gänge, die sich über viele viele Meter erstreckten, Küchen, Vorratsräume, Wachstuben, die königlichen Gemächer, all das machte Versailles aus. Golden und weiß schimmernde Wände, riesige Fenster und Spiegel beeindruckten die Besucher schon damals.
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