Peter der Große ist eine Figur der russischen Geschichte, über die sich die Historiker nicht einig waren und auch nicht einig sind. Geboren wurde er am 9. Juni 1672 und er starb am 28. Januar 1725 in Moskau.
Reformen nach westlichem Vorbild
Peter der Große führte in Russland wichtige Reformen durch und schuf damit die Voraussetzungen dafür, dass sich Russland zu einem Weltreich weiterentwickelte. Lange Zeit noch wirkten die Reformen Peters fort, eigentlich bis zur Russischen Revolution im Jahr 1917. Ab dem Jahr 1721 bis zu seinem Tode 1725 war er der erste russische Kaiser (auf Russisch "Zar") überhaupt.
Warum "der Große"?
Zum einen wegen seiner Leistungen, aufgrund derer er noch heute von vielen verehrt wird, zum anderen vielleicht auch wegen seiner Körpergröße. Denn Peter war ein großer Mann. Die Angaben schwanken zwischen 2,05 bis zu 2,15 Metern. Auf jeden Fall hatte er eine erhebliche Körpergröße neben seiner historischen Größe aufzuweisen.
Doch die Bauern wurden nicht frei
Doch fortschrittlich hieß nicht, dass man von einem modernen Staat, so wie wir das heute verstehen, sprechen könnte. Das gilt übrigens für keinen absolutistischen Staat. So verbesserten sich zwar zum Teil die Lebensbedingungen der Menschen in Russland, auf der anderen Seite wurde das Leben der Bauern allerdings sehr viel schlechter. Denn ihre Leibeigenschaft wurde ja nicht aufgehoben. Das Gegenteil trat ein, denn die Abhängigkeit der Bauern von den Grundherren wurde schlimmer und da die Steuern stiegen, mussten sie höhere Abgaben zahlen. Bis zum Jahr 1861 sollte die Leibeigenschaft der russischen Bauern noch dauern. Die Macht des Adels blieb auch weiterhin bestehen.
Die alten Bärte mussten runter
Für die Reformen, die er vor allem innerhalb der Verwaltung durchführen ließ, benötigte Peter der Große Beamte. Als Vorbild dienten ihm hierbei Beamte aus den westeuropäischen Monarchien. So orientierte er sich auch am Westen und sorgte dafür, dass sich Wissenschaft und westliches Wissen auch in Russland ausbreitete. Er ließ sogar seinen Dienern die Bärte abschneiden, denn diese alten Bärte standen symbolisch für große Rückständigkeit. Ob die Bediensteten das nun immer gut fanden, ist schwer zu sagen. Wenn heute jemand sagt "Der alte Bart kommt ab", das bedeutet dies, dass man sich von etwas Rückstandigem trennt.
Die teuren Kriege zahlte das russische Volk
Peter zögerte nicht, Kriege zu führen, wenn es ihm nutzte. Er baute eine Flotte, die sehr viel Geld kostete. Die Finanzierung dieser kostspieligen Projekte übernahm das Volk. Er ging gnadenlos gegen seine Widersacher vor. Aufrührer wurden von ihm - manchmal auch persönlich - sehr hart bestraft. Zum Beispiel wurden die Strelitzen, die einen Aufstand gegen ihn geplant hatten, grausam gefoltert und hingerichtet.
Aus dem Nordischen Krieg ging Peter der Große schließlich auch mit einer Portion Glück siegreich hervor und festigte damit die Stellung Russlands. Doch diese Kriege kosteten gleichfalls viele Menschenleben. Die Siege waren teuer erkauft. Er schuf eine schlagkräftige Armee, er kümmerte sich um die Entwicklung von Handel und Industrie, er schuf eine neue Hauptstadt, die sich durchaus sehen lassen konnte.
Diese Hauptstadt trug dann auch seinen Namen, nämlich St. Petersburg. Diese Stadt wurde ganz nach westlichem Vorbild von westlichen Architekten erbaut.