Warum hatte Friedrich der Große eine schwere Kindheit?

    Kindheit eines Königs

    Friedrich II. wurde am 24. Januar 1712 in Berlin geboren. Sein Vater war Friedrich Wilhelm I., seine Mutter Sophie Dorothea von Hannover. Der Vater - der spätere Soldatenkönig - wünschte sich für seinen kleinen Sohn eine strenge militärische und religiöse Ausbildung.

    Friedrich interessierte sich für Kunst und nicht fürs Militär

    Doch der Sohn war so ganz anders als der Vater. Er interessierte sich für Literatur und Kunst und lernte sogar heimlich, Flöte zu spielen. Dem Vater gefiel das gar nicht und es kam immer häufiger zum Streit. Das ging soweit, dass der kleine Friedrich geschlagen, damals sagte man "gezüchtigt", wurde, damit er sich dem Vater unterordnete.

    Die junge Friedrich wollte von Zuhause weg

    Überhaupt waren Zucht und Ordnung sehr wichtig für die Erziehung der Kinder. Dies galt auch und insbesondere für Fürstenkinder, wie du siehst. Und für preußische Fürstenkinder noch einmal doppelt. Es kam sogar soweit, dass der junge Friedrich aus seinem Elternhaus nach Frankreich fliehen wollte.

    Plan, aus dem Elternhaus zu fliehen

    Gemeinsam mit einem Freund Hans Hermann von Katte plante er die Flucht. Doch das Vorhaben der beiden wurde entdeckt und Friedrichs Freund Katte auf Weisung des Vaters sogar hingerichtet. Dies war ein ziemlich hartes Urteil für zwei Ausreißer. Die Hinrichtung des Thronfolgers konnte durch das Militärgericht gerade noch verhindert werden.

    Die Konflikte zwischen Vater und Sohn kamen immer wieder

    Aber auch der junge Friedrich geriet in Haft, die er in der Festung Küstrin absitzen musste. Sein Vater erkannte ihm immer wieder die Stellung eines Prinzen ab. Wenn sich Friedrich dem Willen des Vaters widersetzte, kam es zum Konflikt.

    Der Vater suchte für den Sohn die Ehefrau aus

    Der Vater suchte Friedrich letztlich eine Frau aus, die Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern hieß. Friedrich fügte sich dem Wunsch des Vaters und zumindest nach außen war der Bruch geschlichtet.

    Die Ehe war nicht glücklich

    Die beiden heirateten im Juni 1733. Allerdings interessierte sich Friedrich II. nicht besonders für seine Frau. Sie zogen gemeinsam auf ein Schloss mit dem Namen Rheinsberg. Doch Friedrich und Christine lebten nicht dauerhaft zusammen. Sie bewohnten verschiedene Schlösser. Friedrich II. lebte auf seinem späteren Lieblings-Schloss Sanssouci und Elisabeth Christine auf dem Berliner Stadtschloss. Da sie sich kaum sahen, blieb die Ehe kinderlos. Die Historiker schildern die Ehefrau von Friedrich II. als sehr einsam und unglücklich.

    Friedrich war Komponist und Schriftsteller

    1738 schrieb Friedrich seine erste Sinfonie und stellte damit seine musische Begabung unter Beweis. Auch tat er sich als Schriftsteller hervor. Bekannt wurde ein Buch mit dem Titel "Antimachiavell". In diesem Werk beschrieb Friedrich, wie er sich selbst einen guten und idealen Herrscher vorstellte. Ob er das, was er in diesem Buch als Idealfall darstellte, auch in seiner Politik immer umsetzte, bleibt allerdings fraglich.

    Nachdem Friedrichs ungeliebter Vater im Jahr 1740 starb, wurde Friedrich II. selbst König. Sein Vater, der so sehr das Soldatentum geschätzt hatte und so wenig Sinn für die Interessen seines Sohnes aufbrachte, hinterließ ihm ein Heer von 80.000 Mann, ganz schön viel Heer für ein Land mit gerade einmal 2,24 Millionen Einwohnern. Wie es mit Friedrich weiterging und wie er zu einem "Großen" wurde, kannst du hier weiterlesen.