Ein ganz berühmter Roman der Barockzeit war der "Abentheuerliche Simplicissimus Teutsch", heute meist bekannt unter der Abkürzung "Simplicius Simplicissimus". Er gilt als der erste Abenteuerroman überhaupt und wird auch als "Schelmenroman" bezeichnet.
Die Sprache klingt für uns heute ziemlich eigenartig
Die Sprache dieses Romans wirst du heute sicher ziemlich eigenartig empfinden. Aber das war eben die Art und Weise, wie man damals geschrieben hat. Aber der Inhalt ist wirklich spannend, auch heute noch. Und wer etwas über den Dreißigjährigen Krieg und den Alltag der Menschen zu dieser Zeit erfahren will, sollte den Simplicissimus lesen.
Worum geht es im "Simplicissimus"?
Der Roman beginnt mit dem Einbruch des Dreißigjährigen Krieges in den beschaulichen Spessartwald. Hier lebt ein Junge im Alter von zehn Jahren auf einem Hof und hat recht wenig Ahnung von dem, was in der Welt so vorgeht. Soldaten überfallen und plündern diesen Hof, auf dem er lebt, und so muss er fliehen. Schließlich kommt er zu einem Einsiedler. Das ist ein Mensch, der ganz allein auf sich gestellt im Wald lebt. Dieser bringt ihm das Lesen und Schreiben bei. Später stellt sich heraus, dass dieser Mann auch noch sein richtiger Vater gewesen ist. Hier wandelt sich Simplicissimus von einer "Bestie" zum "Christenmenschen". So jedenfalls wird es im Roman geschrieben.
Dann zieht Simplicissimus in den Krieg, erlebt allerlei Abenteuer und wird in die Wirren des Krieges miteinbezogen. Es kommt zu witzigen Verwechslungen, er wird für einen Spion gehalten und gerät zwischendurch in Gefangenschaft. Schließlich wird er selbst Soldat. Immer wieder hat der Einfältige irgendwie Glück und zieht sich aus der ein oder anderen Patsche. Am Ende der ganzen Irrungen und Wirrungen geht Simplicissimus wie sein Lehrer und Vater in den Wald, entsagt der Welt und lebt hier einsam als Einsiedler.
Der bedeutendste Autor des Barock
Der Verfasser des Werkes war Christoph von Grimmelshausen (1622-1678), der als der bedeutendste deutsche Autor des Barock gilt. Vieles in dem Roman hat er wohl auch selbst erlebt, manches entstammte aber auch seiner Phantasie.