1685 erließ der preußische König Friedrich Wilhelm das "Edikt von Potsdam" und erlaubte darin den verfolgten französischen Hugenotten, nach Preußen auszuwandern. Damit hielten nicht nur die französische Sprache Einzug in Brandenburg, sondern auch französische Sitten und Kochkünste. Dazu gehörten auch die Bouletten und "boulette" ist die Verkleinerungsform von "boule", was soviel wie "Ball", "Kugel" bedeutet. Daher kommt auch das bekannte französische Boule-Spiel.
Also heißt Boulette soviel wie Kügelchen. Diese Bouletten gibt es natürlich in vielen verschiedenen Varianten, später wurden sie platt gedrückt und mancher kennt sie auch als Frikadelle. Wir wollen jetzt eine der alten Boulettenformen noch einmal aufgreifen und rollen sie zu kleinen Kugeln. Das sieht ganz nett aus, lässt sich prima auch vorbereiten, kalt oder warm essen und passt vor allem sehr gut in kleine und große Kindermünder.
Du brauchst:
- 750 gr Hackfleisch vom Schwein (gerne vom Bio-Metzger)
- 250 gr Hackfleisch vom Rind
- 1 mittelgroße Zwiebel
- 1 großes Ei oder 2 kleine Eier
- 80 gr alte Brötchen und Baguette für Semmelbrösel
- 1 Teelöffel Salz und etwas Pfeffer
- Petersilie und gerne auch weitere Kräuter
Semmelbrösel reiben
Die Semmelbrösel musst du zuerst mit Hilfe einer Reibe verkleinern, so dass kleine und feine Brösel in der Schüssel landen. Wenn das zu schwer sein sollte, lass dir helfen.
Petersilie klein hacken
Die Petersilie ganz klein hacken.
Zwiebeln schneiden
Auch die Zwiebeln sollten ganz klein gehackt werden, je kleiner desto besser. Zu große Zwiebelstücke können nachher ein bisschen bitter schmecken.
Zutaten in eine Schüssel geben
Jetzt gibst du das Hackfleisch, die Semmelbrösel, die gehackte Petersilie, die gehackten Zwiebeln, sowie ein oder zwei Eier (je nach Größe) in eine Schüssel.
Alles vermengen!
Jetzt vermengst du alles gut miteinander. Das ist schon ein bisschen Gepansche, aber sehr wichtig, damit sich alles gut verbindet. Die Masse sollte so beschaffen sein, dass sich das mit den restlichen Zutaten vermischte Fleisch zu kleinen Kugeln verarbeiten lässt. Ist der Teig zu weich, dann reibe am besten noch ein paar Semmelbrösel.
Die Fleischmasse zu kleinen Kugeln formen
Jetzt formst du die Fleischmasse zu kleinen Kugeln.
Die Kugeln in der Pfanne anbraten
Nun gibst du ein bisschen Bratöl in die Pfanne (nicht zu wenig, sonst verbrennen die Kugeln) und brätst sie erst von der einen Seite an, dann von der anderen Seite. Circa zwei bis drei Minuten von jeder Seite. Dann kannst du einen Topfdeckel auf die Pfanne geben und sie eine Weile in ihrem eigenen Saft schmoren lassen.
Die fertigen Bouletten
Wie lange die Kügelchen in der Pfanne bleiben müssen, hängt von ihrer Größe ab. Am besten nach einigen Minuten mal einen Test machen und auseinander schneiden und schauen, ob sie durch sind. Das ist wichtig, denn rohes Schweinefleisch ist ungesund! Wenn es möglich ist, dann Bio-Schweinefleisch kaufen! Dann bleibt uns nur noch zu wünschen: Guten Appetit!