Zeitstrahl

    Die Konstituante

    von 1789 bis 1791

    Nachdem König Ludwig XVI. am 27. Juni 1789 die Nationalversammlung anerkannt hatte, trat diese erstmals am 9. Juli 1789 zusammen. Sie war nun eine "verfassunggebende Nationalversammlung". Man nennt sie auch Konstituante (von lateinisch constitutio: Verfassung). Sie tagte bis zum 2. September 1791 mit dem Ziel, Frankreich eine Verfassung zu geben.

    Abgeordnete

    Der Nationalversammlung gehörten 1315 Abgeordnete an. Sie waren Geistliche, Adlige und Träger öffentlicher Ämter. Das einfache Volk war nicht vertreten. Parteien gab es nicht, aber es bildeten sich zwei Gruppen. Die einen traten für weitgehende Rechte des Königs ein, die anderen waren für eine tiefer gehende Revolution. Die einen saßen rechts, die anderen links. Hier saß auch Robespierre, der später großen Einfluss nahm.

    Reformen der Nationalversammlung

    Die Nationalversammlung organisierte viele Bereiche des öffentlichen Lebens neu. Grundlage dafür wurde die Erklärung der Menschenrechte am 26. August 1789. Die Zünfte, der Kirchenzehnt und die Rechte der Grundherrn (wie Gerichtsbarkeit, Jagdrecht, Bannrecht) wurden abgeschafft. Die Kirchengüter wurden enteignet.

    Aus den Provinzen Frankreichs wurden 83 neue Departements gebildet. Diese "Unterabteilungen" sollten in etwa gleich groß sein. Die Departements wiederum wurden in Distrikte und Gemeinden gegliedert. Und schließlich entstand eine neue Verfassung. Die Konstituante sorgte also für große Umwälzungen in allen Bereichen.

    Schwur Ludwigs und Auflösung der Konstituante

    Am 14. September 1791 schwor Ludwig XVI. den Eid auf die neue Verfassung. Am 30. September wurde die Konstituante aufgelöst. Sie hatte ihre Aufgabe, eine neue Verfassung zu schaffen, erfüllt. An ihre Stelle trat nun die gesetzgebende Nationalversammlung. Ihr durften keine Mitglieder der Konstituante angehören.

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