Protest der Frauen
Die Frauen von den Pariser Märkten führten am 5. Oktober 1789 einen Protestmarsch an. Denn die Menschen in Paris hungerten nach wie vor. Der König weigerte sich standhaft, die Vorrecht des Adels abzuschaffen. Und schließlich ging er gegen Massenkundgebungen vor, indem er Soldaten aufmarschieren ließ. Außerdem gab er in seinem Schloss in Versailles ein Festessen für seine ihm treuen Offiziere - während sich die Mesnchen in Paris kein Brot mehr kaufen konnten. Gegen all das protestierten die Marktfrauen nun. Sie zogen nach Versailles, zum prachtvollen Palast des Königs Ludwigs XVI., und holten den König nach Paris.
Man nannte die Frauen auch die Fischweiber oder auf Französisch Poissardes, eingedeutscht dann die Poissarden. Mehrere hundert von ihnen versammelten sich an diesem 5. Oktober zunächst am Rathaus von Paris. Weil der Bürgermeister von Paris sie nicht empfangen wollte, beschlossen sie, nach Versailles zu ziehen. Unterstützt und begleitet wurden sie von der aufständischen Nationalgarde. Mit ihrem Schlachruf "Versailles schlemmt, Paris hungert" machten sie lautstark auf sich aufmerksam.
Ludwig gibt nach
Ludwig empfing die Frauen und versprach ihnen Lieferungen von Lebensmitteln. Er unterschrieb nun auch die Forderungen der Nationalversammlung, die Vorrechte des Adels abzuschaffen.
Im Triumph nach Paris
Obwohl die Lage entspannt schien, blieben die Frauen über Nacht und drängten am nächsten Morgen ins Schloss. Gemeinsam mit den Nationalgardisten, die ihnen gefolgt waren, und Vertretern der Pariser Stadtverwaltung, zwangen sie dem König das Zugeständnis ab, nach Paris umzuziehen. In einem großen Triumphzug zogen alle gemeinsam nach Paris. Der König zog in den Tuilerien-Palast. Die Frauen zwangen ihn also zum Umzug nach Paris.