Zeitstrahl

      Staatsstreich vom 18. Fructidor

      1797

      1797: ein Triumvirat gegen die Royalisten

      Am 4. September 1797 führten drei der fünf Direktoren einen Staatsstreich durch. Nach republikanischem Kalender war dieser Tag der 18. Fructidor. Darum spricht man auch vom Staatsstreich des 18. Fructidor des Jahres V.

      Im Frühling 1797 hatten die Anhänger des Königtums bei den Wahlen große Zustimmung erhalten. Die Royalisten waren wieder gestärkt, nachdem ihr Aufstand im Oktober 1795 brutal niedergeschlagen worden war.

      Die drei Direktoren Paul de Barras, Jean François Reubell und Louis-Marie de La Révellière-Lépeaux traten den Royalisten nun entgegen, ehe die königstreue Bewegung womöglich die Macht an sich reißen konnten. Diese drei Männer (Barras, Reubell, Lépeaux) bildeten nun ein Triumvirat (Herrschaft von drei Männern), das das neu gebildete Direktorium kontrollierte. In diesem Triumvirat wiederum hatte Paul de Barras die Vormacht.
       

      Maßnahmen im Staatsstreich vom 18. Fructidor

      Die drei Männer riefen General Napoleon Bonaparte um Unterstützung an. Der war gerade von seinem Italienfeldzug (Erster Koalitionskrieg) zurückgekehrt. Napoleon kam dem Gesuch nach und sandte Truppen nach Paris. Zwei der Direktoren, Lazare Carnot und François Barthélemy, unterstützten den Staatsstreich nicht. Einer floh, einer wurde verbannt. Einige Abgeordnete wurden auch festgenommen. Die Wahlergebnisse vom Frühjahr wurden in 49 Departements für ungültig erklärt. 177 der Abgeordneten verloren ihre Sitze.

      All diese Mittel widersprachen eigentlich der Verfassung. Doch sie erfüllten ihren geplanten Zweck: Die Anhänger der Monarchie waren ausgeschaltet. Die Republikaner festigten ihre Macht. Die beiden fehlenden Direktoren wurden ersetzt durch die Republikaner Philippe-Antoine Merlin und Nicolas-Louis François de Neufchâteau. Der Staatsstreich bescherte Frankreich erneut ein Klima von Terror.

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