Von der Monarchie ...
Frankreich als konstitutionelle Monarchie
Die Französische Revolution hatte 1789 zu einem Verlust der Macht des Königs geführt. Ludwig XVI. hatte nachgeben müssen. Frankreich blieb zunächst eine Monarchie. Aber es war keine absolutistische Monarchie mehr, sondern eine konstitutionelle Monarchie. Die Macht des Königs war nun durch die Verfassung eingeschränkt. Ein anderes Wort für Verfassung ist Konstitution. Davon leitet sich die Bezeichnung der konstitutionellen Monarchie ab.
Die französische Nationalversammlung, die vom 9. Juli 1789 bis zum 2. September 1791 getagt hatte, hatte eine Verfassung entworfen. Sie wurde nun von einer verfassunggebenden Nationalversammlung zu einer gesetzgebenden Nationalversammlung.
Die ersten Jahre der Revolution stellten die Weichen für die Wende zur ersten französischen Republik, aber auch zur späteren Schreckensherrschaft. Den Beginn der Revolution 1789 und die Entwicklungen bis zum Ende der Monarchie bezeichnet man auch als erste Phase der Französischen Revolution.
Video: Konstitutionelle Monarchie in Frankreich
Noch war Ludwig XVI. König von Frankreich. Doch nicht mehr lange - die Monarchie wurde abgeschafft. Wie kam es dazu?
Französische Revolution bis zum Ende der Monarchie - der Text zum Video

1792 wurde die Monarchie in Frankreich abgeschafft. Wie kam es dazu?
1789 hatte es große Veränderungen in Frankreich gegeben. Von einer absoluten Monarchie, in der der König alle Macht besaß, war das Land zu einer konstitutionellen Monarchie geworden. Die Macht des Königs war nun durch die Verfassung (die "Konstitution") eingeschränkt.
Das Jahr 1790 brachte Ruhe. Die Geldprobleme wurden in Angriff genommen, man feierte die Revolution und der König leistete einen Schwur auf die Verfassung und gelobte damit, ihr treu zu dienen. Doch er war nicht zufrieden mit der Entwicklung und hätte seine alte Macht gerne wieder gehabt. Mit Unterstützung der Österreichischen Niederlanden erhoffte er sich die Rückkehr zu den alten Verhältnissen. Darum versuchte er dorthin zu fliehen. Doch das misslang. Er wurde gestoppt und nach Paris zurückgebracht. Das war am 20. Juni 1791.
Mit Ludwigs Flucht spaltete sich die Revolution weiter: Die einen forderten die Absetzung des Königs und die Errichtung einer Republik. Die anderen wollten die Monarchie behalten und nur die Rechte des Königs weiter einschränken. Die Frage der Absetzung des Königs zerbrach die Nationalversammlung, aber auch die politischen Klubs wie die Jakobiner. Die eine Gruppe um Robespierre trat für die Absetzung des Königs ein. Die Mehrheit war gemäßigter und gründete den Klub der Feuillants. In seinem Palast lebte der König jedoch nun fast wie ein Gefangener.
Zunächst aber wurde am 3. September 1791 die Verfassung verkündet, die die verfassunggebende Nationalversammlung in fast zwei Jahren ausgearbeitet hatte. Die Nationalversammlung wurde nun zur gesetzgebenden und damit zur Volksvertretung Frankreichs, zum Parlament.
Ludwig erhielt unterdessen Unterstützung aus Österreich und Preußen, worauf Frankreich den beiden Ländern den Krieg erklärte. Als herauskam, dass Ludwig in Verbindung mit den Feinden stand, stürmte das Volk am 10. August 1792 den Palast der Tuilerien, wo der König wohnt und nahm ihn gefangen. Er wurde seines Amtes entbunden.
Ein Nationalkonvent wurde gewählt. Diese, nunmehr schon dritte, Nationalversammlung, trat am 21. September 1792 erstmals zusammen und rief die Republik aus. Damit war Frankreich nun also kein Königreich mehr.
Wie es in Frankreich weiterging, erfährst du im Video: Die Schreckensherrschaft.