Maximilien de Robespierre (1758-1794) war einer der führenden Vertreter der Französischen Revolution in ihrer ersten Phase. Er vertrat die radikale Seite der Jakobiner und wurde schließlich zu einem Verfechter der Terrorherrschaft. Nachdem er Danton ausgeschaltet hatte, war er der alleinige Herrscher. Sein Ziel, die Revolution zu retten, setzte er mit Mitteln durch, die menschliches Leid brachten und tausende von Todesopfern forderten.
Robespierre war von Beruf eigentlich Rechtsanwalt. Er lebte in Arras, einer Stadt im Nordwesten Frankreichs. Als Vertreter des dritten Standes wurde er in die Generalstände gewählt. So gehörte er dann auch der Nationalversammlung an, zu der sich der dritte Stand im Juni 1789 erklärte. Er war ein Anhänger der Aufklärung und sah die Vernunft als hohes Gut an. Ab 1793 aber riss er immer mehr Macht an sich.
Verhaftung Robespierres
Am 26. Juli 1794 bedrohte Robespierre in einer Rede vor dem Nationalkonvent mehrere Abgeordnete mit dem Tod. Er verdächtigte diese des Verrats. Daraufhin schlossen sich diese jedoch gegen Robespierre zusammen und verhafteten ihn am folgenden Tag, dem 27. Juli.
Im französischen Revolutionskalender war dieser Tag der 9. Thermidor. Danach wird auch die Verhaftung Robespierres selbst manchmal als "Thermidor" bezeichnet, seine Gegner als Thermidorianer. Gleich am nächsten Tag wurde Robespierre ohne Verhandlung und Urteil selber durch die Guillotine hingerichtet, genauso wie zuvor seine Anhänger.
Herrschaft der Thermidorianer
Die Thermidorianer rissen nun die Herrschaft an sich. Sie ließen alle die aus den Gefängnissen frei, die unter der Schreckensherrschaft gefangen genommen worden waren. Innerhalb von fünf Tagen wurden ab dem 18. Thermidor 478 Häftlinge entlassen. Im November wurde der Klub der Jakobiner geschlossen. Die noch lebenden Girondisten wurden in den Konvent zurückberufen. Noch ein Jahr blieb der Nationalkonvent im Amt. Dann übernahm am 26. Oktober 1795 das Direktorium die Regierung. Das Besitzbürgertum hatte die Revolution übernommen.