Arbeit statt Schule
Die Kinder aus ärmeren Verhältnissen mussten arbeiten - fast wie die Erwachsenen. Zur Schule gingen nur wenige Kinder von wohlhabenderen Eltern. Auf dem Land halfen sie auf den Höfen ihrer Eltern oder sie arbeiteten als Hirten. Sie sammelten nach der Ernte die liegengebliebenen Getreideähren oder sammelten Früchte von den Bäumen.
Schuhputzer oder Schiffsjunge
Auch in den Städten mussten die Kinder zum Lebensunterhalt der Familie beitragen. Hatte die Familie etwas Geld, schickte sie ihren Sohn vielleicht auch zu einem Handwerker in die Lehre. Für eine Lehrstelle musste man damals nämlich Geld bezahlen, und die Lehrlinge erhielten keinen Lohn. So lernten sie dann das Schreinern oder Mauern. In den Tuchfabriken und Spinnereien waren die jungen Lehrlinge oft erst sechs Jahre alt! Andere Jungen fuhren als Schiffsjungen zur See, arbeiteten als Schuhputzer oder Tellerwäscher in Gasthäusern.
Kaminfeger
Viele Jungen arbeiteten auch als Kaminfeger. Vor allem aus den Savoyen, einer Gegend im Osten Frankreichs, kamen viele dieser Jungen. Sie wanderten im späten Herbst nach Lyon oder Paris. Dort säuberten sie die Kamine der Häuser von Ruß und Staub. Weil sie so klein und schmächtig waren, passten sie in die Kamine hinein und krochen durch sie hindurch. Dabei gelangte viel Schmutz in die Lunge und viele Kaminfeger wurden deswegen krank.
Die Kinder des Adels
Die Kinder der Adligen mussten nicht arbeiten, denn ihre Eltern besaßen ja genug. Allerdings mussten sie Angst haben, denn viele Adlige wurden verurteilt. Andere waren ins Ausland geflohen oder hatten sich auf ihre Landsitze zurückgezogen.
Die Kinder der Bürgerlichen, also von Kaufleuten, Ärzten oder Anwälten, brauchten keine Angst zu haben - und auch nicht zu arbeiten.