Einkaufen mit Livres
Als in Frankreich die Französische Revolution ausbrach, zahlte man hierzulande mit der Livre. So hieß die Währung schon seit mehreren Jahrhunderten. Das Wort Livre bedeutet eigentlich Pfund, war also ein Gewicht. Denn ursprünglich entsprach eine Livre buchstäblich dem Gewicht eines Pfunds Silber – etwa 409 Gramm –, aus dem Münzen geprägt wurden.
Eine Livre bestand aus 20 Sols oder 240 Deniers, so dass ein Sol 12 Deniers entsprach. Aus dem Sol wurde später der Sou. Aus einem Pfund Silber wurden also 240 Deniers-Münzen geprägt.
Allerdings nahm der Silbergehalt im Laufe der Jahre ab, sodass ein Livre dann nur noch aus wenigen Gramm Silber bestand.
1726 wurde unter König Ludwig XV. ein festes Währungssystem eingeführt. Ein Louis d'Or, eine Goldmünze ("Goldlouis"), war nun 24 Livres wert, ein Silber-Écu 6 Livres, also 120 Sols oder Sous. Dieses System galt auch noch zu Beginn der Revolution. Die Livres, die nun geprägt wurden, hatten mit der ursprünglichen Livre aber nicht mehr viel zu tun.
Zu Beginn der Revolution gab Frankreich außerdem Assignate heraus. Das waren Schuldscheine, die auch in Livres ausgestellt wurden.
Was konnte man sich für ein Livre kaufen?
Für 1 Livre konnte man sich zu Beginn der Französischen Revolution zum Beispiel ein Mittagessen kaufen. Man hätte aber auch ins Theater gehen können. Heute wäre so eine Livre etwa 5 bis 15 Euro wert. Einen Kaffee gab es für 2 Sous, ein Brot für 2 bis 12 Sous. Arbeiter verdienten etwa 2 bis 3 Livres am Tag.
Einführung des Franc
Am 7. April 1795 führte die Französische Republik den Franc ein, der auf einem Livre und drei Deniers basierte. Die Unterteilung in Sou wurde abgeschafft. Ein Franc entsprach nun 100 Centimes. Damit beruhte die Einteilung nun auf dem Zehnersystem. Seit 2002 zahlt man in Frankreich mit dem Euro.