George Washington war ab 1789 der erste Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Wie wurde er das?
Der Unabhängigkeitskampf in Amerika
Seit 1775 kämpften die 13 englischen Kolonien in Nordamerika um ihre Unabhängigkeit. Am 4. Juli 1776 erklärten sie sich für unabhängig. Das wollte sich das Mutterland nicht bieten lassen und es kam zu zahllosen Schlachten. Mit der Unterstützung der Franzosen, Spanier und Niederländer erkämpften sich die Kolonisten in den folgenden Jahren ihre Freiheit.
1783 wurde der Frieden von Paris geschlossen. Damit wurden die 13 Kolonien als Vereinigte Staaten von Amerika anerkannt. 1787 wurde eine Verfassung ausgearbeitet und unterschrieben.
Woher kam Washington?
George Washington wurde 1732 in Virginia geboren. Seine Familie besaß dort Plantagen und hielt damit auch Sklaven. Das war nicht ungewöhnlich, denn alle Plantagenbesitzer ließen zu dieser Zeit Sklaven für sich arbeiten. Nach dem frühen Tod seines Vaters und schließlich des älteren Halbbruders übernahm George schon mit 20 Jahren den Familienbesitz.
Ab 1753 wurde er mit militärischen Aufgaben betraut, im Siebenjährigen Krieg führte er Soldaten gegen die Franzosen und die mit diesen verbündeten Indianern ins Feld. Er übernahm schließlich den Oberbefehl über alle Truppen des Staates Virginia.
Durch die Hochzeit mit einer reichen Witwe aus Virginia und Landkäufe wurde Washington in den nächsten Jahren zu einem der wohlhabendsten Männer Virginias. 1774 vertrat er Virginia im Kontinentalkongress. Dort versammelten sich Abgeordnete aus allen 13 Kolonien, um sich gegen britische Beschränkungen zu wehren.
Aufstieg zum Präsidenten
Im Unabhängigkeitskrieg erhielt Washington dann das militärische Oberkommando. Er gilt als Schlüsselfigur des Unabhängigkeitskrieges und als einer der "Gründerväter" der USA.
Nach dem Erhalt der Unabhängigkeit gehörte Washington 1787 dem Verfassungskonvent an, wurde dessen Vorsitzender und arbeitete die neue Verfassung der USA mit aus. Er gehörte zu denjenigen, die die amerikanische Verfassung am 17. September 1787 unterschrieben. Am 4. Februar 1789 wurde er von den 69 Wahlmännern einstimmig zum ersten Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt. 1792 wurde Washington wiedergewählt und blieb bis 1797 im Amt.
Der Präsident Washington
Als Präsident versuchte Washington vor allem die Neutralität des Landes zu wahren. In den Kriegen in Europa ergriff er nicht Partei für Frankreich, wie es viele in der Bevölkerung wünschten - gegen die Briten. Kritik erntete Washington auch für den Jay-Vertrag 1794, der Streitfragen mit den Briten aus dem Weg räumte, z. B. über den Grenzverlauf nach Kanada. Ungeklärt blieb allein die Frage der zwangsweisen Einberufung amerikanischer Soldaten für die britische Marine. Das sollte 1812 zum Krieg führen.
Gegen eine neue Steuer auf Alkohol, mit der man die Schulden aus dem Unabhängigkeitskrieg begleichen wollte, gab es vor allem in Pennsylvania 1794 großen Protest. Unter Washingtons Kommando wurde der Aufstand beendet.
Ehrungen
Noch zu seinen Lebzeiten wurde die neue Hauptstadt Washington nach ihm benannt [zur Stadt Washington, D.C. siehe auch hier]. Ein ganzer Staat im Westen der USA erhielt dann 1853 seinen Namen. US-Amerikaner sehen Washington auch heute noch fast täglich, denn er ist auf dem 1-Dollar-Schein abgebildet.
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