Mainzer Jakobiner
Die Ideen der französischen Jakobiner kamen auch in Deutschland gut an. So fanden sich bald Anhänger und verbreiteten diese auch hierzulande.
Ein Gebiet links des Rheins wurde im Oktober 1792 im Ersten Koalitionskrieg von den Franzosen besetzt. Auch die Stadt Mainz gehörte dazu. Der Kurfürst und Erzbischof von Mainz floh. Der Mainzer Jakobinerklub wurde schon einen Tag nach der Eroberung gegründet. 20 Bürger der Stadt taten sich als "Gesellschaft der Freunde der Freiheit und Gleichheit" zusammen.
Sie traten für die Ideale der französischen Revolution ein: Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. In diesem Sinne setzten sie sich für die Errichtung einer Republik ein. Bald gehörten dem Klub 492 Mitglieder an. Damit war der Mainzer Klub einer der größten Jakobinerklubs, die in Deutschland gegründet wurden. Eines der bekanntesten Mitglieder war der Naturforscher Georg Forster.
Zu den Aktivitäten des Klubs gehörte neben der Veröffentlichung von Plakaten und Flugschriften auch das Aufstellen von "Freiheitsbäumen", mit denen man sich zu den Idealen der französischen Revolution bekannte. Schon bald war man sich jedoch nicht mehr darüber einig, wie man die "Revolution" schneller vorantreiben sollte. So löste sich der Mainzer Jakobinerklub schon im März 1793 wieder auf.
Mainzer Republik
Die französischen Besatzer waren entschlossen, auch gegen den Willen der Bevölkerung eine Republik zu gründen. Mit Hilfe der deutschen Jakobiner setzten sie Wahlen durch. Am 24. Februar 1793 wurde der "Rheinisch-Deutsche Nationalkonvent" gewählt, der dann eine Verfassung ausarbeiten sollte. Es war das erste demokratisch gewählte Parlament auf deutschem Boden.
Die Abgeordneten traten im März zusammen und riefen die "Mainzer Republik" aus. Doch die Mainzer Republik hatte nicht lange Bestand: Die Preußen belagerten Mainz und eroberten die Stadt zurück. Die Franzosen mussten abziehen. Am 23. Juli endete die Republik schon wieder. Die Jakobiner wurden verfolgt und verhaftet.
Georg Conrad Meyer und "Der Neue Mensch"
Der Mainzer Jakobinerklub war zwar der bekannteste, doch es gab noch einige weitere solcher Klubs. Sowohl im Südwesten als auch im Norden, wie z. B. in Hamburg und Schleswig-Holstein, wurden Jakobinerklubs gegründet. Hier tat sich besonders Georg Conrad Meyer hervor. Er gab die Zeitschrift "Der Neue Mensch" heraus, in der er eine gerechtere Aufteilung des Vermögens forderte.