Die Rolle der Aufklärung in der Französischen Revolution
Dass sich die Französische Revolution entwickeln konnte, war auch einem veränderten Bewusstsein der Menschen zu verdanken. Die Ideen der Aufklärung hatten sich in ganz Europa verbreitet. Die Vernunft wurde zum Leitgedanken erklärt.
Neues politisches Bewusstsein
Nicht nur für die Bildung, in der Religion und den Wissenschaften forderte man nun die Einbeziehung des Verstandes. Auch in der Politik wurden neue Vorstellungen entwickelt. So forderten die Aufklärer Gleichheit und Freiheit unter den Menschen.
Die Mehrheit des französischen Volks (und auch sonst in Europa) war aber nicht frei. Die Bauern lebten unter der Knechtschaft ihrer Herren, sie trugen als Dritter Stand die Hauptlast. Das neue politische Denken stellte die alte Ordnung in Frage.
Mehrere Aufklärer waren für die Französische Revolution bedeutsam, insbesondere waren das drei Männer: Montesquieu, Rousseau und Voltaire.
Aufklärer für die Französische Revolution
Montesquieu
Ein Vordenker der Aufklärung war Montesquieu (1689-1755). Er hieß eigentlich Charles de Secondat und war der Baron de Montesquieu.
Montesquieu hatte ein Modell der Gewaltenteilung entworfen. Danach sollte die Macht nicht allein bei einer Person liegen, sondern geteilt werden. In Frankreich war es aber so, dass die alleinige Macht beim König lag. Er konnte nach Lust und Laune Gesetze erlassen oder Menschen ins Gefängnis stecken. Niemand kontrollierte ihn.
Montesquieu aber wollte diese Macht aufteilen: Der die Gesetze erlässt (Gesetzgebung, das Parlament), sollte ein anderer sein, als der, der für ihre Einhaltung sorgt (Regierung, aber auch Polizei). Wiederum jemand anderes sollte für die Bestrafung bei Nichteinhaltung der Gesetze sorgen (Gerichte). Diese Teilung der Macht ist einer der Grundgedanke der Demokratie.
Rosseau
Jean-Jacques Rousseau (1712-1778) war ein wichtiger Wegbereiter für die Französische Revolution. Rousseau sah nämlich den Besitz als Ursache für die Ungleichheit unter den Menschen an. Er übte Kritik an den Gesetzen, die diese ungerechten Verhältnisse schützten.
Er gehörte somit auch zu den bedeutenden Philosophen der Aufklärung und zu ihren Vordenkern. Er betätigte sich auch als Schriftsteller, Naturforscher und Komponist. Sein Einfluss auf die Pädagogik war groß. Rousseau trat für Naturnähe und eine Politik ein, die auf das Gemeinwohl ausgerichtet sein sollte.
Voltaire
Auch Voltaire (1694-1778) war ein bedeutender Philosoph der Aufklärung. Er kritisierte den Absolutismus und die Feudalherrschaft und wurde so ebenfalls zu einem Wegbereiter für die Französische Revolution.
Anders als Rousseau glaubte er, dass es immer Arme und Reiche geben werde - aber vor dem Gesetz sollten alle Bürger gleich sein. Dafür setzte er sich ein. Voltaires eigentlicher Name war François-Marie Arouet.
Verbreitung der Aufklärung
Das aufklärerische Denken verbreitete sich durch Debattierclubs, in Salons und Kaffeehäusern. Vor allem das Bildungsbürgertum nahm regen Anteil an politischen Diskussionen und philosophischen Gesprächen. Dazu gehörten Ärzte, Anwälte oder Lehrer. Sie lasen die Schriften der Aufklärer und sorgten für ihre Verbreitung.