Olympe de Gouges

    Olympe de Gouges (1748-1793) hieß eigentlich Marie Gouze. Sie kann als eine der ersten Frauenrechtlerinnen bezeichnet werden.
     

    Schreiben im Sinne der Aufklärung

    Olympe de Gouges nahm sie als Künstlernamen an. Sie schrieb vor allem Theaterstücke. Sie war eine Verfechterin der Ideen der Aufklärung. So schrieb sie schon 1774 eine Denkschrift, in der sie sich gegen die Sklaverei wandte. 1786 erschien ein Briefroman von ihr, in dem sie ihren Standpunkt deutlich machte. So kritisierte sie z. B. die Benachteiligung unverheirateter Mütter und ihrer als "Bastards" beschimpften Kinder.

    Gegenwind

    So wie viele Frauen, die sich als Schriftstellerin betätigten, war auch Olympe de Gouges harter Kritik von männlicher Seite ausgesetzt. Vor allem Frauen, die politisch Stellung bezogen, wurden von Männern angegriffen und schlecht gemacht. Dennoch schrieb Olympe fleißig weiter. Zwei Bände umfassten ihre Werke 1793.

    Frauenrechtlerin

    Olympe wurde zur eifrigen Verfechterin der Frauenrechte. Sie war damit  ihrer Zeit weit voraus. Frauen durften damals weder wählen noch öffentliche Ämter bekleiden. Ihr Eigentum gehörte automatisch ihrem Ehemann und auch ihren Beruf durfte sie nicht frei wählen. In der "Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte" vom August 1789 war von Frauen nicht die Rede - Freiheit und Gleichheit galten nur für die männliche Bevölkerung.
     

    Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin

    1791 verfasste Olympe die "Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin". Ihre darin erhobenen Forderungen wollte sie der verfassunggebenden Nationalversammlung vorlegen, doch als ihr Werk gedruckt war, war die neue Verfassung schon von den Männern angenommen und gedruckt worden.

    Als die Terrorherrschaft begann, schalteten die Jakobiner ihre Gegner, die Girondisten, aus. Auch Olympe stand auf der Seite dieses gemäßigten Flügels der Revolution. So wurde auch sie 1793 verhaftet und schließlich hingerichtet. Noch aus der Haft klagte sie ihre Gegner an:

    "Ist nicht in Artikel 7 der Verfassung die Meinungs- und Pressefreiheit als kostbarstes Gut des Menschen verankert? Wären denn diese Gesetze und Rechte, ja die ganze Verfassung nichts weiter als hohle Phrasen, jedes Sinnes entleert? Wehe mir, ich habe diese traurige Erfahrung gemacht."

    Am 3. November 1793 wurde Olympe mit der Guillotine hingerichtet.