Wer waren die ersten Siedler?

    Nach der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus im Jahr 1492 dauerte es noch eine Weile, bis die ersten Siedler aus Europa nach Nordamerika kamen.

    Die ersten Siedlungen, die in Neufundland (heute Kanada) und auf Roanoke Island (heute vor der Küste von North Carolina) gegründet wurden, wurden wieder aufgegeben. Eine erste erfolgreiche Ansiedlung geschah ab 1607 in Jamestown (Virginia). Die berühmten Pilgerväter, die oft für die ersten Siedler gehalten werden, kamen erst 1620 in Amerika an.

    Wer aber waren die ersten Siedler auf Neufundland?

    Humphrey Gilberts erster Versuch

    Die erste englische Kolonie in Nordamerika gründete Sir Humphrey Gilbert. Schon 1578 hatte er eine Genehmigung von der britischen Königin Elizabeth I. erhalten, dass er Nordamerika im Namen der britischen Krone erkunden dürfe. Damals aber geriet seine Flotte von sieben Schiffen in so schlimme Stürme, dass sie umkehren musste und nach sechs Monaten wieder in England landete.

    Die Suche nach Geldgebern

    Diese Genehmigung galt 6 Jahre und diese Zeit endete 1584. Gilbert suchte noch Geldgeber für seinen Plan und fand schließlich einige Katholiken, die bereit waren, in Amerika einen Neuanfang zu wagen - denn in England wurden die Katholiken unterdrückt [siehe dazu: Was ist die Anglikanische Kirche? und Warum gab es in England einen Bürgerkrieg?].

    Juni 1583: Auf nach Amerika

    Dennoch konnte sich Gilbert im Juni 1583 endlich auf den Weg machen. Mit fünf Schiffen segelte er los. Piraten und Verbrecher gehörten zur Besatzung. Ein Schiff kehrte auf halbem Weg um, weil es nicht genügend Essen an Bord hatte. Die übrigen Schiffe aber erreichten schließlich Neufundland. Neufundland ist eine Insel vor der Ostküste Nordamerikas.

    Ankunft in St. John's

    In dem Ort St. John's blockierten zunächst einige portugiesische Fischerboote die Zufahrt. Denn einer der Piraten auf Gilberts Schiffen hatte im Jahr zuvor einen Piratenüberfall auf ein portugiesisches Schiff angeführt. Schließlich aber erhielten die Schiff Zufahrt und Gilbert nahm das Land am 5. August 1583 im Namen der britischen Krone in Besitz. Gilbert übernahm auch das Kommando der Fischereiflotte, doch den Versuch einer Ansiedlung unternahm er nicht. Nach wenigen Wochen legte seine Flotte wieder ab. Gilberts Schiff sank auf der Rückfahrt mit Mann und Maus.