Wer waren die Wampanoag?

    Wampanoag

    Dort, wo die Pilgerväter 1620 Amerika erreichten und ihre Siedlung bei Plymouth gründeten, lebten die Wampanoag-Indianer.

    Wie lebten die Wampanoag?

    Die Wampanoag lebten in Hütten aus gebogenen Ästen, die mit Baumrinde oder Grasmatten bedeckt wurden. In der Mitte gab es einen Abzug für das Feuer, das im Inneren brannte. An den Wänden befanden sich die erhöhten Flächen zum Schlafen. Diese Hütten nennt man auch Wigwam. Die Wampanoag bauten Mais, Bohnen und Kürbisse an. Außerdem fischten und jagten sie.

    Schwere Jahre

    In den zehn Jahren vor der Ankunft der Pilgerväter waren viele Indianer gestorben. Eine Epidemie hatte sie dahingerafft. Wahrscheinlich waren es die Pocken, die die Engländer mit den ersten Erkundungs- und Handelsschiffen in die Neue Welt gebracht hatten. Außerdem führten die Wampanoag mit den umliegenden Stämmen Krieg.

    Der erste Kontakt zu den Siedlern

    Die ankommenden Pilger wurden von den Wampanoag freundlich begrüßt. Sie unterstützten die Siedler. Sie gaben ihnen Lebensmittel und brachten ihnen bei, wie man hier am besten Mais und Bohnen anbaute. Vor allem ein Indianer namens Squanto half den Engländern. Ohne diese Hilfe hätten vermutlich noch weniger Siedler überlebt.

    Friedenspfeife

    Squanto sprach Englisch, denn er war 1614 von Engländern entführt worden. Dennoch hegte er keinen Groll gegen sie. Er vermittelte zwischen ihnen und dem Wampanoag-Häuptling Massasoit. Der hoffte auf Unterstützung der Siedler bei den Stammeskämpfen. Man schloss im März 1621 einen Freundschaftsvertrag und rauchte gemeinsam die Friedenspfeife.

    Erntedank und Freundschaft

    Das friedliche Miteinander hatte zunächst Bestand und im Herbst 1621 feierte man gemeinsam ein Erntedankfest: das erste Thanksgiving-Fest, das zu einem der höchsten Feiertage in den USA wurde. Massasoit und seine Leute brachten fünf Hirsche mit. Drei Tage lang feierte man.

    Im Winter 1623 pflegten Engländer den kranken Massasoit gesund und 1632 halfen die Engländer den Wampanoag im Kampf gegen den verfeindeten Indianerstamm der Narraganset.

    Ende des Friedens

    In den nächsten Jahren kamen immer mehr Siedler aus England an. Diese neuen Kolonisten sahen die Indianer vor allem als Wilde an. Auf ihre Hilfe waren sie nicht mehr angewiesen. So kam es 1637 zur ersten gewaltsamen Auseinandersetzung mit den Peqout-Indianern. In den nächsten Jahrzehnten wurden die Indianer immer weiter aus ihren ursprünglichen Lebensräumen nach Westen verdrängt. An weiteren Epidemien starben außerdem viele von ihnen.

    Erst 1890 endeten die Indianerkriege, in denen die Weißen die amerikanischen Ureinwohner unterdrückten und ihren den Lebensraum nahmen. Die blutigsten Schlachten waren die Schlacht am Little Bighorn 1876 und das Massaker am Wounded Knee 1890.

    Heute leben noch etwa 2000 Wampanoag-Indianer.