Tilly war mit Wallenstein der bekannteste Feldherr im Dreißigjährigen Krieg. Er befehligte das Heer der Katholischen Liga.
Wer war Tilly?
Feldherr Tilly hieß mit ganzem Namen Johann t' Serclaes von Tilly. Sein Geburtsort, das Schloss Tilly in Brabant, gehört heute zu Belgien. Dort wurde er 1559 geboren. Er wurde Soldat und stieg schnell auf. 1618, bei Ausbruch des Krieges, wurde Tilly zum Feldherrn der Katholischen Liga ernannt. Unter seiner Führung siegte das Heer 1620 in der Schlacht am Weißen Berg und konnte anschließend die Protestanten aus Böhmen vertreiben.
Siege über Siege
Nach mehreren weiteren Siegen, vor allem im August 1623 gegen den protestantischen Feldherrn Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel, wurde Tilly vom Kaiser in den Grafenstand erhoben.
In den nächsten Jahren nahm Tilly in Niedersachsen zuerst Münden, dann, nach monatelanger Belagerung, Göttingen ein. Er drang weiter vor, schlug die Dänen in der Schlacht bei Lutter am Barenberge (heute bei Salzgitter) und zwang sie schließlich 1629 in Lübeck zum Friedensschluss.
1631 eroberte er bei einem grausamen Gemetzel Neubrandenburg und zerstörte im Mai Magdeburg. Dabei fanden 20.000 Einwohner der Stadt den Tod. Man spricht vom "Massaker von Magdeburg", weil Tilly und seine Soldaten so grausam vorgingen.
Besiegt und verwundet
Dann aber verließ Tilly das Siegesglück. Schweden war in den Krieg eingetreten und besiegte Tillys Heer in der Schlacht bei Breitenfeld im September 1631. Dabei wurde Tilly verwundet. Doch er gab nicht auf und besiegte die Schweden im März 1632 in Bamberg (Bayern).
Tillys Tod
Am 15. April 1632 fand bei Rain am Lech eine weitere Schlacht gegen die Schweden statt. Dabei wurde Tilly am Oberschenkel von einer Kugel getroffen. Die Verletzung entzündete sich. Am 30. April 1632 starb Tilly an den Folgen dieser Verletzung in Ingolstadt.