Ein Buch in vielen Sprachen
Die Bibel wurde ursprünglich in Hebräisch (das Alte Testament) und Griechisch (das Neue Testament) verfasst. Schon im 4. Jahrhundert war der Text ins Lateinische übersetzt worden. Diese Bibel auf Latein nennt man auch Vulgata. Eine solche Vulgata war auch die Gutenberg-Bibel. Johannes Gutenberg, der Erfinder des Buchdrucks, ließ sie in seiner Werkstatt drucken. So fand diese lateinische Bibel ab 1452 weite Verbreitung.
Ältere Übersetzungen
Schon vor Luthers Bibelübersetzung gab es Bibelausgaben in Mittelhochdeutsch. Allerdings beruhten diese Übersetzungen eben auf jener Vulgata, also nicht auf dem Urtext, sondern selber auf eine Übersetzung. Zudem wurde Wort für Wort übersetzt, was nicht gerade zur Verständlichkeit beitrug. Schließlich war das Deutsch der Übersetzung oft altertümlich und schwer verständlich.
Luther macht es anders
In der Zeit auf der Wartburg ab 1521 begann Luther nun, zunächst das Neue und dann das Alte Testament zu übersetzen. Er stützte sich dabei jedoch auf die ursprünglichen Sprachen und übersetzte direkt aus dem Griechischen und Hebräischen. So mied er die schon vorhandenen Übersetzungsfehler aus der Vulgata. Außerdem schrieb er ein volkstümliches Deutsch, das viel besser verständlich war.
Ausverkauft!
Im September 1522 erschien das Neue Testament in Luthers Übersetzung. Es wurde in 3000 Exemplaren gedruckt und kostete eineinhalb Gulden. Das war damals viel Geld. Trotzdem war die Auflage in nur drei Monaten ausverkauft. Schon im Dezember 1522 erschien die nächste Auflage. Luther übersetzte weiter und schließlich war auch das Alte Testament fertig. 1534 erschien die erste komplette Lutherbibel.
Die Bedeutung
Luthers Übersetzung nennen wir heute die Luther-Bibel. Mit dieser schuf Luther die Grundlage für unsere deutsche Hochsprache. Seine Bibelübersetzung verbreitete sich so stark über den ganzen deutschen Sprachraum, dass eben diese Sprache zur Norm wurde. Die Evangelische Kirche verwendet Luthers Übersetzung (in überarbeiteter Form) als Grundlage.