Was ist ein Ablassbrief?

    Ablass

    Der Ablass ist in der katholischen Kirche eine Tat, um Gottes Gnade zu erlangen nach einer begangenen Sünde. Das kann die Beichte sein, eine Wallfahrt oder ein Kirchenbesuch. Die Kirche konnte in einem Brief bestätigen, dass dem Gläubigen der Ablass gewährt worden war.

    Ablass erkaufen

    Im 15. und 16. Jahrhundert aber wurde diese Praxis missbraucht, indem man den Ablass einfach mit Geld kaufen konnte. Das war eine beliebte Methode in der Zeit um 1500. Den Gläubigen wurde gesagt, dass sie damit auch die Zeit im Fegefeuer verkürzen konnten, wo sie nach katholischem Glauben nach ihrem Tod für ihre Sünden büßen mussten. Je mehr Sünden sie begangen hatten, umso länger müssten sie im Fegefeuer "schmoren". Durch das Land reisten Ablassprediger, die diese Ablassbriefe verkauften. Einer der bekanntesten Ablasshändler war Johann Tetzel. Sein Verhalten stieß Martin Luther auf.

    Papst Leo

    Um 1500 kam hinzu, dass so mancher Papst den Ablasshandel selber nutzte, um an Geld zu kommen. Papst Leo X. tat sich hier besonders hervor. 1513 wurde er Papst. Leo benötigte Geld für den Neubau des Petersdoms in Rom. Darum förderte er den Ablasshandel. Er gab den "Petersablass" heraus, der Geld für den Bau in die Kassen bringen sollte.
     

    Kardinal Albrecht

    Auch Kardinal Albrecht von Brandenburg zog Vorteile aus dem Ablasshandel. Er hatte sein Amt mit geliehenem Geld bezahlt und wollte es nun mit Erlösen aus den Ablässen zurückzahlen. Er förderte den Verkauf der Ablassbriefe von Leo und schickte die Ablassprediger durchs Land. Unter diesen war auch Johann Tetzel. Die Hälfte der Erlöse aus dem Petersablass durfte Albrecht behalten, weil er für den Verkauf sorgte, die andere Hälfte ging an Papst Leo.

    Gegen diesen Ablasshandel wandte sich Martin Luther in seinen Thesen. Dies war der Beginn der Reformation.