Zeitstrahl

    Bandkeramik

    von 5.500 v. Chr. bis 4.500 v. Chr.

    Bandkeramik: Bänder zieren nun die Tongefäße

    Nach der Form der Gefäße und ihren Verzierungen unterscheidet man verschiedene Kulturen in der Jungsteinzeit. Die älteste dieser Kulturen in Mitteleuropa ist die Bandkeramik. Man nennt sie auch Linearbandkeramik oder kurz LBK.

    Typisch für die Bandkeramik sind die Bandmuster auf den Gefäßen. Spiralförmig winden sich runde oder eckige Linien um die Keramikgefäße.

    Die Menschen der Bandkeramik lebten in Langhäusern und bestatteten ihre Toten in Hockergräbern. Es gab Befestigungsanlagen (Erdwerke) mit Gräben, Wällen und Palisaden.

    Die Bandkeramiker waren die ersten Menschen in Mitteleuropa, die sich dauerhaft niederließen. Sie beendeten also das Leben als Jäger und Sammler, wie es typisch war für die Altsteinzeit. Sie begannen, ihre Nahrung selbst zu produzieren. Und sie legten Vorräte an. Dafür benötigten sie Gefäße. So begannen sie, Keramik anzufertigen.
     

    Woher kamen die Bandkeramiker?

    Die Menschen aus der Kultur der Bandkeramik verbreiteten sie sich über eine große Region in Mitteleuropa. Sie wanderten ein aus dem nordwestlichen Anatolien, also der heutigen Türkei. Nach und nach breiteten sie sich aus und brachten ihr Wissen und ihre Lebensweise mit.

    Die Bandkeramiker waren auf der Suche nach Fläche für Landwirtschaft. Denn ihre Bevölkerung hatte sich vermehrt und es gab vermutlich nicht genug Felder, um alle ernähren zu können. Und in Richtung Europa waren die Bedingungen offenbar gut, um Ackerbau zu betreiben. So zogen sie los und über mehrere Generationen breiteten sie sich immer weiter aus. Dabei zogen sie über das heutige Ungarn an den Flüssen Donau und Elbe nach Westen und Norden. Dann besiedelten sie auch die Ufer der kleineren Flüsse.

    Wie weit sich die neuen Bewohner mit den alten mischten, darüber diskutieren die Forscher noch. Man nimmt aber an, dass über einen Zeitraum von etwa 2000 Jahren beide nebeneinander lebten, also die Jäger und Sammler aus der Mittelsteinzeit und die Bauern aus der Jungsteinzeit.
     

    Merkmale der Linearbandkeramik

    Neben dem auffälligen Merkmal der mit Bändern verzierten Gefäße gibt es weitere typische Merkmale der Linearbandkeramik. Dazu gehören Kreisgrabenanlagen (ringförmige Anlagen mit Gräben und Wällen) und Langhäuser (lange, schmale Häuser). Die Bandkeramiker waren die ersten, die solche langen Häuser errichteten.

    Sie rodeten Wald, um Ackerfläche zu gewinnen. Sie nutzten den Wald aber auch, um ihr Vieh dort weiden zu lassen (Hutewald). Im Herbst schnitten sie die Bäume zurück, um aus den Trieben und Blättern Futter für ihr Vieh zu gewinnen. Sie hielten Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine. Auch wenn sie nun Viehzucht betrieben, gingen sie auch noch weiter auf die Jagd.

    Die Bandkeramiker trugen Kleidung und Schmuck. Wahrscheinlich gab es eine Arbeitsteilung zwischen Männern und Frauen. Verstorbene wurden beerdigt, und zwar überwiegend auf der linken Seite liegend in Hockerstellung.
     

    Siehe auch: Wie lebten die ersten Bauern? und Ernährung in der Jungsteinzeit

     

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