Werkzeuge der Jungsteinzeit

    Jungsteinzeit: Werkzeuge

    In der Jungsteinzeit änderte sich der Alltag der Menschen enorm. Denn nun wohnte man in Häusern und betrieb Ackerbau und Viehzucht. Und damit änderte sich auch das Werkzeug, das die Menschen benutzten. Welche Werkzeuge gab es in der Jungsteinzeit?

    Die neue Lebensweise führte dazu, dass viele Werkzeuge erst einmal erfunden werden mussten. So brauchte man Werkzeuge, um Bäume zu fällen, um Felder zu pflügen oder um zu ernten. Die Ernte musste weiter verarbeitet werden, Nahrungsmittel musste man zubereiten. Dafür benötigte man zum Beispiel Mühlen. Es gab auch erste Webstühle (siehe Kleidung).

    Die Werkzeuge und Geräte wurden aus vielerlei Materialien hergestellt: natürlich aus Stein, aber auch aus Knochen, Geweih, Leder, Holz und Keramik. Es gab zum Beispiel Bohrer, Äxte, Messer oder Schaber, aber auch Dechsel, Pflug und Mahlsteine.
     

    Die Dechsel

    Die Dechsel ist ein typisches Werkzeug der Jungsteinzeit. Erste dieser Querbeile gab es aber schon in der Mittelsteinzeit. Dechseln nutzt man, um Holz zu bearbeiten. Holz wurde für viele Dinge benötigt: zum Häuserbau, aber auch für Werkzeug oder Gegenstände wie Löffel oder Schüsseln. Also musste man Bäume fällen oder dicke Zweige abhacken, aber auch das Holz glätten.

    Dafür wurden Dechsel benutzt. Anders als bei einer Axt oder einem Beil ist die Schneide bei einer Dechsel quer zum Stiel angebracht. Die Schneiden wurden aus Feuerstein hergestellt. Die Schneide wurde in einen Stiel aus Holz eingesetzt.
     

    Erntemesser

    Erntemesser waren sichelförmig geformt und mit Feuersteinklingen bestückt. Sie waren die Vorläufer der Sichel. Man kann damit Gras oder Getreide abschneiden. Erntemesser wurden aus Holz oder Geweih angefertigt. In die Rundung wurden mehrere Klingen eingesetzt.
     

    Der Pflug

    Einen Pflug brachte man, um einen Acker bearbeiten zu können. Damit wird die Erde gelockert. Erst in einen lockeren Boden kann man auch etwas säen. Schon in der Altsteinzeit hatte man einen Grabstock genutzt, um Pflanzen auszugraben und eben die Erde zu lockern. In der Jungsteinzeit wurden solche spitz zugeschliffenen Hölzer auch noch verwendet. Mit ihm konnte man zum Beispiel auch Rillen für die Saat ziehen.

    Dann aber wurde der Pflug erfunden. Die Pflüge der Jungsteinzeit waren Ritzpflüge. Sie ritzten die Erde auf. Um den Boden tiefer aufzulockern pflügte man damit in zwei Richtungen (Kreuzpflügen). Gesichert weiß man, dass Pflüge in der Trichterbecherkultur und in der Schnurkeramik verwendet wurden.
     

    Mahlsteine

    Um Getreidekörner zu mahlen, wurden in der Jungsteinzeit Mahlsteine verwendet. Die Menschen bauten ja nun Getreide an. Das musste gemahlen werden, damit man es weiter verarbeiten konnte. Man brauchte einen größeren Stein, auf den die Körner gelegt wurden. Mit einem anderen Stein, wurden die Körner dann grob zerkleinert, indem man den oberen Stein vor- und zurückschob. Das Zerkleinern von Körnern nennt man auch Schroten und eine solche Mühle ist eine Schiebemühle.