Warum wurden die Menschen sesshaft?
Irgendwann wurden die Menschen sesshaft. Das bedeutet, dass sie nicht mehr als Jäger und Sammler durch die Gegend zogen. Sie blieben nun an einem Ort und wohnten dort. Warum aber bauten die Menschen nun Häuser, hielten Haustiere und betrieben Ackerbau?
Das Klima änderte sich und damit das Nahrungsangebot. In den trockenen Sommern gab es nicht mehr so viel zu essen. So kamen die Menschen wohl auf die Idee, Felder zu bebauen und Vorräte anzulegen. Tierarten wie die Gazellen wurden durch erfolgreiche Jagdmethoden immer weniger. So begann man erst Schafe und Ziegen, dann auch Rinder und Schweine zu halten.
Für die Aufbewahrung der Ernte und die Vorräte brauchte man Gefäße. Also begann man zu töpfern. Das geerntete Korn wurde gemahlen. Kleidung wurde aus Flachs und Wolle gewebt.
Was bedeutete die Sesshaftigkeit?
So entwickelten die Menschen also eine ganze Reihe von neuen Fertigkeiten. Das waren so grundlegend neue Dinge, dass sich damit auch gleich die ganze Epoche änderte: Die Jungsteinzeit begann!
Allerdings war das Leben als sesshafte Bauern nicht leichter - im Gegenteil. Die Arbeit war hart. Die Ernährung war schlechter als die der Jäger und Sammler, wie an Skelettfunden herausgefunden wurde. Die Körpergröße nahm ab. Die Nahrung war zwar kalorienreicher, aber einseitiger und somit ärmer an Nährstoffen.
Die Bevölkerung wuchs dennoch, denn die Frauen konnten nun mehrere Kinder gleichzeitig groß ziehen, was bei dem Leben als umherziehenden Jäger und Sammler viel schwieriger war. So brauchte man wiederum mehr Felder, um alle ernähren zu können. Eine Rückkehr zur alten Lebensweise war somit nicht möglich.
Noch mehr Nachteile der Sesshaftigkeit: Krankheiten und Kriege
Das sesshafte Leben brachte noch andere Nachteile: Durch das enge Zusammenleben mit den Tieren entwickelten sich viele Krankheiten. So entstanden die Masern aus der Rinderpest. Wie gefährlich die Hühner- oder Schweinegrippe für uns Menschen sein kann, habt ihr bestimmt auch schon gehört. Die Übertragung von Krankheiten vom Haustier auf den Menschen ist also bis heute ein Problem.
Schließlich gab es zur Jungsteinzeit auch die ersten kriegerischen Auseinandersetzungen unter den Menschen. Denn nun hatte man Besitz und nicht nur das, was man rasch mitnehmen konnte, wenn man weiter zog. Der Besitz musste verteidigt werden. So entstanden mit den ersten Dörfern auch Schutzwälle und Zäune um sie herum.
Kurz und bündig:
Jungsteinzeit: Die Menschen wurden sesshaft. Sie lebten als Bauern, hielten Haustiere und bauten auf Feldern Getreide an. Das Benutzen von Metallen, erst Kupfer und dann Bronze, kennzeichnet das Ende der Steinzeit und den Beginn der Metallzeitalter, zunächst der Kupfer- und Bronzezeit.
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