Cicero - ein Allround-Talent

    Allround-Talent

    Cicero wurde als Marcus Tullius Cicero am 3. Januar 106 v. Chr. geboren. Er war also ein Zeitgenosse Cäsars. Sein Name wurde damals übrigens "Kikero" ausgesprochen.

    Heute würde man ihn wohl als Allround-Talent bezeichnen. Er war Politiker, Anwalt, Philosoph und Schriftsteller. Viele andere Autoren betrachteten ihn und seinen Stil als Vorbild und ahmten ihn nach.
     

    Ganz schön schlau

    Cicero war der Sohn eines römischen Ritters. Er gehörte also nicht der Oberschicht an, jedoch der zweiten Gesellschaftsschicht. Sein Vater sorgte für eine gute Ausbildung seines Sohnes. So lernte Cicero schon als Kind Griechisch. In Rom und Griechenland wurde er in Recht, Rhetorik und Philosophie ausgebildet.

    Als Anwalt wurde er richtig berühmt, weil er so exzellente Reden vor Gericht hielt. Er übersetzte auch die griechischen Philosophen ins Lateinische. So konnten ihre Werke erstmals überhaupt in Rom gelesen werden.

    Wegen seines Erfolges als Anwalt - gleich in seinem ersten Prozess überführte er die wahren Mörder, sodass sein Klient freigesprochen wurde - konnte Cicero die römische Ehrenlaufbahn durchlaufen. Das war sonst nur der Oberschicht vorbehalten. So wurde er Quästor, Aedil, Prätor und schließlich sogar Konsul.

    Die Verschwörung des Catilina

    Im Jahre 63 v. Chr. versuchte der Senator Catilina, die Macht an sich zu reißen. Cicero deckte diese Verschwörung auf. Am Beschluss, Catilinas Anhänger hinzurichten, war er beteiligt. Das wurde ihm später zum Verhängnis, denn es hatte kein wirkliches Gerichtsurteil gegeben. So wurde Cicero aus Rom verbannt.

    Allerdings berief man ihn nur ein Jahr später (57 v. Chr.) wieder zurück. Seine politische Karriere war jedoch beendet und Cicero wandte sich vermehrt dem Schreiben zu. Seine wichtigsten Werke sind "De oratore" (Über den Redner), "De re publica" (Über den Staat), "De legibus" (Über die Gesetze) sowie mehrere philosophische Schriften.

    Ciceros Tod

    Nach Cäsars Tod machte sich Cicero Marcus Antonius zum Feind. Das zweite Triumvirat (Marcus Antonius, Octavian und Marcus Lepidus) beschloss, gegen ihre politischen Gegner vorzugehen. Cicero stand auf der Liste der Proskriptionen, d.h. er wurde öffentlich zum Todfeind erklärt und durfte von jedermann umgebracht werden!

    Am 7. Dezember 43 v. Chr. wurde Cicero brutal ermordet.