Plinius der Jüngere
Plinius' Name hat sich bis heute im Ausdruck "plinianische Eruption" erhalten. So bezeichnet man einen besonders explosiven Ausbruch eines Vulkans.
Plinius beobachtete nämlich im Jahre 79 n. Chr. den Ausbruch des Vesuv und berichtete darüber in zwei Briefen an den römischen Geschichtsschreiber Tacitus. Durch seine Schilderungen haben wir heute ziemlich genaue Vorstellungen von dem Ausbruch des Vesuv.
Plinius wurde als Gaius Plinius Caecilius um das Jahr 61 herum geboren. Seine Heimatstadt war Novum Comum, das heutige Como in Norditalien. Er wird oft als Plinius minor oder Plinius der Jüngere bezeichnet.
Es gab also einen Plinius den Älteren, das war sein Onkel. Dieser Onkel starb beim Ausbruch des Vesuvs. Er war Naturforscher und wollte den Vulkanausbruch aus nächster Nähe erleben, aber auch den Opfern helfen. So fuhr er mit einem Boot von Misenum am anderen Ende der Bucht los. Er starb in Stabiae an einem Herzschlag.
Doch zurück zu seinem Neffen, Plinius dem Jüngeren. Er ging in Rom zur Schule und wurde von einem berühmten Rhetoriklehrer namens Quintilian ausgebildet. Schon mit 18 Jahren trat Plinius als Gerichtsredner auf. Er durchlief den Cursus honorum und wurde schließlich Statthalter in der Provinz Bithynien (heute in der Türkei), wo er vermutlich im Jahre 113 starb.
Bekannt ist Plinius vor allem durch seine vielen Briefe. 369 Briefe (!) sind uns in 10 Büchern überliefert. Er schrieb an Freunde und Bekannte, aber auch an Kaiser Trajan. In zwei Briefen an Tacitus beschreibt Plinius den Ausbruch des Vesuvs. In jedem seiner Briefe behandelt Plinius ein bestimmtes Thema. Es geht genauso um alltägliche Fragen wie um politische, er schildert Landschaften und Villen oder gibt seine Meinung zu Bildungsfragen kund. Plinius war also Briefeschreiber, Politiker und Redner zugleich.