Zeitstrahl

    Nerva und Trajan

    von 96 bis 117

    Nachfolger durch Adoption: Adoptivkaiser

    Nach dem letzten flavischen Kaiser Domitian begann mit Kaiser Nerva eine Zeit, in der der vorherige Kaiser seinen Nachfolger durch Adoption bestimmte. Diese Adoptivkaiser regierten von 96 bis 192. Die ersten beiden waren Nerva und Trajan.
     

    Nerva (96 - 98)

    Nerva (geb. 30, gest. 98) war schon 66 Jahre alt und kinderlos, als er nach Domitians Tod vom Senat zum Kaiser ernannt wurde. Während seiner kurzen Regierungszeit beruhigte sich die Lage nach Domitians Terrorherrschaft wieder. Nerva senkte auch die Ausgaben und sorgte für Not leidende Bürger.

    Das Militär jedoch hatte er nicht hinter sich. Die Soldaten waren nämlich Domitian treu ergeben gewesen. So war es ein kluger Schachzug von Nerva , einen Mann zu adoptieren, der beachtliche Erfolge als Feldherr vorzuweisen hatte: Marcus Ulpius Trajanus. So begründete Nerva das Adoptivkaisertum.
     

    Trajan (98 - 117)

    Unter Trajan (geb. 53, gest. 117) erreichte das Römische Reich seine größte Ausdehnung. Das Dakerreich (in Osteuropa, heute Rumänien/Bulgarien), Armenien und Mesopotamien wurden erobert. Trajan wird als einer der bedeutendsten römischen Kaiser angesehen.

    Gebürtig war Trajan in der Provinz Hispania (Spanien). 97 ernannte Nerva ihn zum Statthalter in Obergermanien. Dort blieb er sogar nach seiner Ernennung zum Kaiser noch zwei Jahre.

    Trajan hatte nicht nur die Legionen hinter sich, sondern besaß auch das Wohlwollen des Senats und war beliebt beim Volk. Unter seiner Herrschaft wurde rege gebaut, wofür man auch die reiche Kriegsbeute aus Dakien nutzte. So entstanden die Trajansthermen, das Trajansforum, die Trajanssäule, die Wasserleitung Aqua Traiana, viele Straßen, Brücken und Marktplätze.

    Es fanden viele Gladiatorenkämpfe statt, mit denen sich Trajan die Gunst des Volkes sicherte. Die freie Getreideversorgung wurde ausgebaut. Trajan führte ein Fürsorgesystem für arme Kinder ein (alimenta). So sollte wohl die Geburtenrate erhöht werden, um Nachschub für die römische Armee zu erhalten. Im Volk aber verbreitete sich das Bild des für sein Volk sorgenden Kaisers.

    Trajans Nichte heiratete Hadrian. Der war somit der nächste männliche Verwandte des Kaisers, der keine eigenen Kinder besaß. Kurz vor seinem Tod adoptierte Trajan Hadrian, der dann 117 zu seinem Nachfolger wurde.

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